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Carrouge (VD)

Die 1709 errichtete Kapelle wird dem Zimmermann und Schreiner Samuel Nicolas aus Carrouge zugeschrieben, der die Decke, die Kanzel und den Portalvorbau signiert hat (Fotografie Claude Bornand).
Die 1709 errichtete Kapelle wird dem Zimmermann und Schreiner Samuel Nicolas aus Carrouge zugeschrieben, der die Decke, die Kanzel und den Portalvorbau signiert hat (Fotografie Claude Bornand).

Ehemalige politische Gemeinde VD, Bezirk Lavaux-Oron, bildet seit 2016 mit Ferlens (VD) und Mézières (VD) die neue Gemeinde Jorat-Mézières. Strassendorf im Jorat mit mehreren Weilern, am Schnittpunkt (daher der Name) der alten Achsen Lausanne-Bern und Vevey-Moudon. 1255 Carrogium. 1432 17 Haushalte; 1764 291 Einw.; 1850 524; 1900 410; 1950 414; 1960 392; 2000 780. Röm. Villa und Münzfunde. Die Savoyer waren Lehensherren der Herrschaft C., die vom 13. bis zum Ende des 15. Jh. der Fam. de Vulliens gehörte, in der Folge den de Blonay, Lenzburg, Graffenried und Diesbach. Die Herrschaft C. umfasste alle Gerichte in C., Mézières und Les Cullayes. Ihre Inhaber stellten bei obrigkeitl. Aufgebot einen Reiter und erhielten von Bern 1560 ein Chorgericht. Herrschaftssitz war das Schloss C. in Moudon. 1536-1798 gehörte C. zur bernischen Vogtei Moudon, danach bis 2006 zum Bezirk Oron. Über dörfl. Angelegenheiten beriet die Gemeindeversammlung. Nach 1790 bildete C. mit Mézières einen Schulkreis; das Schulhaus datiert aus dem frühen 19. Jh. Kirchlich gehört C. zu Mézières. Die 1709 erbaute ref. Kirche mit einer Turmuhr von 1795 wurde 1927 und 1973 restauriert. Ländl. Gewerbe ist am Ende des 18. Jh. nachgewiesen. Das Bauerndorf entwickelt sich mit den Neubausiedlungen La Fontanettaz und La Biolleyre zu Beginn des 21. Jh. zur Wohngemeinde; 2000 errichtete C. eine Gewerbe- und Industriezone.

Quellen und Literatur

  • T. Roder, 150 acteurs économiques joratois à la veille de la Révolution de 1798, Liz. Lausanne, 1987
  • M. Grandjean, Les temples vaudois, 1988, 240 f.
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Valérie Favez: "Carrouge (VD)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.01.2017, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002551/2017-01-04/, konsultiert am 29.03.2024.