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Chouet

Ref. franz. Refugiantenfam., die sich vom 16. Jh. an in Genf niederliessen. Die berühmteste stammt aus Châtillon-sur-Seine. Jean, ein Sohn des Humbert und 1585 Habitant von Genf, war Tuchhändler. Seine beiden Söhne Pierre und Jacques, 1603 Bürger von Genf, erbten 1606 den Buchhandel ihres Onkels Jacques und wirkten als Drucker und Verleger. 1626/27 erwarben sie die Druckerei Estienne und verhalfen dem Genfer Buchverlag zu einem beträchtl. Aufschwung. Die folgende Generation zählte drei Buchhändler, Jacques, Samuel und Pierre, die vierte Generation mit Léonard und Jean-Antoine zwei weitere. Jean-Antoine besass zudem eine Papierfabrik in Allemogne (Pays de Gex). Er war 1700 Mitbegründer der Handelsgesellschaft "Chouet, de Tournes, Cramer, Perachon, Ritter, de Tournes", von der er sich 1709 nach dem Verkauf seines Anteils an die andern Teilhaber zurückzog. Im ganzen 17. Jh. dominierten die insgesamt neun Buchhändler der Fam. C. und de Tournes das Genfer Buchwesen. Die C. spielten ausserdem mit Jean-Robert (->) eine wichtige Rolle in der Genfer Politik. Die Familie erlosch 1803 mit Henriette-Isabelle, Enkelin des Jean-Louis (->).

Eine andere, noch heute bestehende Fam. C. kam aus dem Pays de Gex und liess sich zunächst in La Rippe, dann in Russin und Vandœuvres nieder. Ihr gehörten Jean-Jacques (->) und Marc (1914), ein angesehener Latinist, an.

Quellen und Literatur

  • AEG, Genealogie, Ms.
  • J.R. Kleinschmidt, Les imprimeurs et libraires de la République de Genève, 1948
  • Encycl.GE 7, 103, 105

Zitiervorschlag

Catherine Santschi: "Chouet", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.07.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025492/2005-07-15/, konsultiert am 29.03.2024.