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Chaponnière

Vom rechten Genferseeufer (Gem. Tannay, Duillier, Céligny) stammende Fam., die auch in Goumoens-la-Ville und im Pays de Gex vertreten ist. 1380 erstmals in Tannay erwähnt. Um 1490 war Humbert de Chappugnyeres in Crans ein freier Mann des Lausanner Domkapitels. Die Fam. war sehr zahlreich und hatte viele Zweige und Seitenlinien. 1536 trat sie zum Protestantismus über. Die zwei Hauptzweige gehen auf Jacques (1596) zurück, der in Le Petit-Saconnex Wohnsitz hatte. Sein mutmassl. Bruder Jean erhielt 1565 das volle Genfer Bürgerrecht. Vom älteren, zu Beginn des 19. Jh. erloschenen Zweig wurden drei Mitglieder Bürger von Genf. Daraus ist einzig Jean-Etienne (1735, 1763 Bürger von Genf), Gehäusemontierer und Grundbesitzer in Pinchat (Gem. Carouge, GE), näher bekannt. Zum jüngeren, noch bestehenden Zweig zählten bis zur Genfer Revolution nur Habitanten und Natifs. Diese Linie war daher in den polit. Gremien z.Z. des Ancien Régime nicht vertreten; ihre Mitglieder zeichneten sich zuerst in der Verlagsindustrie aus: Gabriel (1718-79) war Goldschläger, sein Sohn Abraham (1742-1828) Gehäusemontierer-Meister. Durch letzteren, dessen Nachkommen und Verwandten ist das Geschlecht berühmt geworden. Abraham war in der Partei der Représentants aktiv und musste 1776 mit seiner Fam. nach Konstanz emigrieren. 1789 kehrte er mit seinen Söhnen Jean-François (->) und Jean-Jérôme-François (1784―1867), Händler in Marseille und Dichter, nach Genf zurück. In den folgenden Generationen spielten C. in der Kunst (John-Etienne ->), der Medizingeschichte (Jean-Jacques, 1805-59), der Theologie (Francis ->), den Geisteswissenschaften (Paul ->) und im Bankwesen eine grosse Rolle: Die 1870 gegr. Bank Chaponnière & Cie. wurde 1875 zu Darier, Chaponnière & Cie., 1880 zu Darier & Cie.

Quellen und Literatur

  • E. Barde, Etudes généalogiques, Ms., 13, 220 (AEG)
  • AEG, Nachlass
  • Galiffe, Notices généal. 6

Zitiervorschlag

Jean de Senarclens: "Chaponnière", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.11.2003, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025488/2003-11-11/, konsultiert am 28.03.2024.