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Schell

Altes, aus der Gegend von Allenwinden (Gem. Baar) stammendes Geschlecht in der Stadt Zug. Bei der Liquidation des Hünenberger Besitzes in der Region erwarben die Brüder Johann, Heinrich und Hensli 1416 von Ritter Rudolf die Güter im Umkreis der hünenberg. Wildenburg nahe Allenwinden. Im ersten städt. Bürgerbuch von 1435 ist ein Hensli mit seinen Kindern verzeichnet, der als Stadtbaumeister am Bau der Brücke bei Sihlbrugg beteiligt war. Sein Sohn Johann (->) war Ratsherr und Ammann. Bis in die Mitte des 18. Jh. war die Fam. häufig im Rat vertreten und stellte viele Vögte der städt. Vogteien. Die eigenwillige Lehrerin Margareta (1672-1740) gilt als Vorbild für die zuger. Fasnachtsfigur Gret Schäll. Franz Leonz (1664-1730) zählte zu den ersten Zuger Buchdruckern. Sein Sohn und Nachfolger Heinrich Anton (1695-1778) publizierte 1743 eine zweisprachige "Carolina" (dt. und franz.), die zu den besten Büchern des älteren Zuger Buchdrucks gehört. Kaspar (1811-69), Goldschmied, wurde v.a. durch seine antijesuit. Karikaturen in den 1840er Jahren und durch seine stadtplaner. Visionen bekannt.

Quellen und Literatur

  • A. Iten, E. Zumbach, Wappenbuch des Kt. Zug, 21974

Zitiervorschlag

Renato Morosoli: "Schell", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.07.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025399/2011-07-12/, konsultiert am 18.04.2024.