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FilippoDe Angelis

16.4.1792 Ascoli Piceno (Marken), 8.7.1877 Fermo (Marken), kath., aus einer Stadtpatrizierfam. von Ascoli. Priesterweihe. Konviktor in der Diplomatenakad., Hausprälat, Subsekr. 1826 Titularebf. von Leuca (Apulien), im gleichen Jahr apostol. Vikar von Forlì (Emilia-Romagna), 1830 Titularebf. von Karthago, 1838 Bf. von Montefiascone-Corneto (Latium), 1838 Kardinalskreation in pectore (Publikation 1839), 1842 Ebf. von Fermo, 1867 Kämmerer des Hl. Kollegs. D.s Nuntiatur in der Schweiz 1830-39 fiel in eine konfliktreiche Periode. Mit der Regeneration von 1830-31 kamen in mehreren Kantonen liberale, z.T. antiklerikal eingestellte Regierungen an die Macht. Dadurch verstärkten sich die Konflikte um die Abtrennung des Bistums St. Gallen von Chur und um die staatskirchlich geprägten Badener Artikel von 1834, als deren Folge Luzern dem Nuntius 1836 jegl. geistl. Gerichtsbarkeit verbot. D. versuchte, die wenigen proröm. Kantone auf seine Seite zu ziehen. Dies führte in Luzern zu derart heftigen Gegenreaktionen, dass er 1835 die Nuntiatur nach Schwyz verlegen musste. Dort engagierte er sich für die Gründung des Jesuitenkollegs 1836. Er legte 1838 erfolglos Protest gegen die Aufhebung der Franziskanerklöster Luzern und Werthenstein ein. D.s Tätigkeit in der Schweiz wurde auch von Rom kritisch beurteilt.

Quellen und Literatur

  • B. Bellone, I vescovi dello Stato pontificio al concilio vaticano 1, 1966, 104-108
  • HS I/1, 57; VII, 557 f.
  • DBI 33, 1987, 277-281
  • U. Fink, Die Luzerner Nuntiatur 1586-1873, 1997
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Zitiervorschlag

Urban Fink: "De Angelis, Filippo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.03.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025274/2004-03-19/, konsultiert am 29.03.2024.