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Bonvin

Fam. aus Antronapiana (Val d'Ossola). Mehrere Zweige (die vermutlich auf den Kaufmann Johannes Bonivini zurückgehen) liessen sich im späten 17. und v.a. im 18. Jh. in Sitten nieder. Sie bildeten, dank einem Netz familiärer Beziehungen, einen wirtschaftlich (Handel) und finanziell starken Verband. Die meisten Zweige hatten lange den Status von ewigen Einwohnern, derjenige von Charles-Antoine aber erlangte schon 1704 das Bürgerrecht, derjenige von Jean-Charles-Antoine 1791. Die Einwanderung geschah nach folgendem Muster: Der Mann zog lange vor der übrigen Fam. an den neuen Ort, und das Hin und Her zwischen Herkunfts- und Arbeitsort erstreckte sich über die ganze erste Generation. Eine ehrgeizige Heiratspolitik erlaubte den B., sich mit den ältesten Fam. des Sittener Patriziats zu verbinden (von Kalbermatten, Kuntschen, de Preux, de Torrenté, de Werra, Wolff). Auch erfolgreiche Karrieren in Notariat, Handel, Bank oder Weinhandel sicherten einen komfortablen Wohlstand. Andere, autochthone Fam. B., darunter diejenige von Roger (->), sind im Wallis seit dem 14. Jh. belegt.

Quellen und Literatur

  • StAVS, Genealogien
  • Armorial de la Bourgeoisie de Sion, 1974
  • Neues Walliser Wappenbuch 1, 1974
  • J. Fayard Duchêne, Les origines de la population de Sion à la fin du XVIIIe siècle, 1994

Zitiervorschlag

Pierre Reichenbach: "Bonvin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.03.2017, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025106/2017-03-15/, konsultiert am 29.03.2024.