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Binswanger

Ursprünglich jüdische, aus Osterberg (Bayern) stammende, 1852 zum reformierten Glauben konvertierte, 1866 in Kreuzlingen eingebürgerte Psychiater- und Ärztedynastie. Das von Ludwig 1857 in Kreuzlingen eröffnete Asyl Bellevue für Nerven- und Geisteskranke wurde nach seinem Tod von seinem Sohn Robert bis 1910 als Kuranstalt für Nerven- und Gemütskranke weitergeführt und stark erweitert. Den medizinischen Bereich leitete 1911-1957 Ludwig, den ökonomischen bis 1947 sein Bruder Otto (1882-1968), 1947-1957 sein Neffe Werner (1912-1957). 1957-1979 war Wolfgang (1914-1993), Sohn von Ludwig, Chefarzt der Klinik. Die Klientel des 1980 geschlossenen Bellevue (Verkauf 1984) kam aus der reichen, intellektuell wie künstlerisch interessierten europäischen Oberschicht. Mit Otto, Herbert (1900-1975), Stiefbruder von Ludwig (1881-1966), und dessen Cousin Kurt (1887-1981) brachte die Familie weitere erfolgreiche Psychiater hervor.

Quellen und Literatur

  • Privatarchiv Binswanger, Kreuzlingen (Schwerpunkt Familie).
  • Universitätsarchiv Tübingen, Binswanger-Archiv (Schwerpunkt Psychiatrie).
  • L. Binswanger, Zur Geschichte der Heilanstalt Bellevue in Kreuzlingen 1857-1957, 1957.
  • H. Strauss, «Das Sanatorium Bellevue Kreuzlingen», in Beiträge zur Ortsgeschichte von Kreuzlingen 11, 1957, S. 44-55.
  • S.J. Schweizer, Binswangers Anstalt "Bellevue" 1866-1870, 2000.
  • C. Stäbler, Binswangers Privatklinik Bellevue 1861-1865, 2001.

Zitiervorschlag

André Salathé: "Binswanger", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.08.2019. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025060/2019-08-16/, konsultiert am 19.03.2024.