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Attinger

Übung einer militärischen Ballonfahrer-Einheit vor der Kirche Notre-Dame in Neuenburg, 1915 (Schweizerisches Institut zur Erhaltung der Fotografie, Neuenburg; Fotografie Victor Attinger).
Übung einer militärischen Ballonfahrer-Einheit vor der Kirche Notre-Dame in Neuenburg, 1915 (Schweizerisches Institut zur Erhaltung der Fotografie, Neuenburg; Fotografie Victor Attinger).

Aus Württemberg (D) stammende Familie von Druckern und Verlegern, seit 1819 von Villiers. Charles (1784-1839), Buchdrucker, liess sich 1803 in Neuenburg nieder und gründete hier 1831 eine Druckerei. Sein Sohn James (1818-1885) erweiterte das Geschäft 1839 zur Verlagsdruckerei. Er veröffentlichte unter anderem die erste Neuenburger Tageszeitung, die "Gazette de Neuchâtel". Erst in der dritten Generation aber, mit Victor (->), Paul (1865-1939) und James (1864-1955), wurde die herausgeberische Tätigkeit zur Bestimmung des Hauses Attinger. Dieses erweiterte seine Aktivitäten um den Buchhandel, die Buchbinderei, die Heliogravüre und Fotografie. 1898 zerfiel es in drei klar getrennte Unternehmen: Paul übernahm die Druckerei, James den Buchhandel und die Papeterie, Victor die Heliogravüre und die Fotografie. Letzterer wurde auch Direktor des noch im gemeinsamen Besitz der drei Brüder verbleibenden Verlags Gebr. Attinger, den er um 1920 in alleiniger Verantwortung übernahm (Verlag Victor Attinger). Der Verlag gab namentlich das Geografische Lexikon der Schweiz (GLS, 1902-1910) sowie das Historisch-Biographische Lexikon der Schweiz (HBLS, 1921-1934) heraus. 1908 eröffnete er eine Niederlassung in Paris. Der Zweite Weltkrieg und danach der Tod von James-Louis (1962) verlangsamten die Aktivitäten des Hauses. Die Pariser Filiale schloss 1976 ihre Pforten. 1979 gründete Gilles, ein Enkel Pauls, den Verlag Gilles Attinger in Hauterive (NE).

Quellen und Literatur

  • Editeurs neuchâtelois du XXe siècle, hg. von J. Rychner, M. Schlup, 1987, 27-46

Zitiervorschlag

Myriam Perriard-Volorio: "Attinger", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.12.2002, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024948/2002-12-19/, konsultiert am 28.03.2024.