de fr it

Loeb

Werbeplakat von Walter Küpfer, 1916 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Werbeplakat von Walter Küpfer, 1916 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).

Die jüdische Kaufmannsfamilie Loeb betrieb ab 1869 in Freiburg im Breisgau einen kleinen Laden. 1874 eröffnete sie ein Geschäft in Zürich, 1876 eines in Basel. Das 1881 von den vier Brüdern David, Louis, Julius und Eduard in Bern an der Spitalgasse gegründete Textilgeschäft wurde 1891 von David und seiner Frau Fanny übernommen und 1899 zum ersten modernen Warenhaus der Stadt mit 60 Angestellten erweitert. 1905 übernahmen die Söhne Arthur und Eugen das Unternehmen, 1912 eröffneten sie in Thun eine Filiale. Die Firma wurde 1918 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1929 trat Arthurs Sohn Fritz in die Geschäftsleitung ein; 1938 wurde Eugens Sohn Victor Präsident des Verwaltungsrats, 1975 übernahm dessen Sohn François, der spätere freisinnige Nationalrat (1987-1999), den Vorsitz. In den 1960er und 1970er Jahren wurden mehrere neue Filialen eröffnet und das bestehende Geschäft vergrössert (2006 acht Filialen), die Zahl der Angestellten stieg bis 1978 auf 900 (2006 ca. 800). 1987 wurde die Loeb-Holding AG gegründet. Seit 2005 ist François' Tochter Nicole Delegierte des Verwaltungsrats. Das Warenhaus Loeb hat sich einen besonderen Namen mit der Gestaltung seiner Schaufenster gemacht.

Quellen und Literatur

  • SLB, Dossier
  • 80 Jahre Loeb, 1961
  • P.R. Knuchel, 30 Jahre Loeb-Schaufenster, [1995]
  • S. Ulrich, "Mir blybe ... ei grossi Loeb-Fam.", Liz. Bern, 2003
Von der Redaktion ergänzt
  • Bhend, Angela: Triumph der Moderne. Jüdische Gründer von Warenhäusern in der Schweiz, 1890-1945, 2021, S. 205-211.

Zitiervorschlag

Andrea Weibel: "Loeb", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.07.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024865/2009-07-28/, konsultiert am 29.03.2024.