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Kernenried

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Burgdorf, an der Urtenen gelegen. 1261-63 Reide, 1318 Kerrenriet. 1764 187 Einw.; 1850 331; 1900 349; 1950 306; 2000 445. Ein hallstattzeitl. Grabhügel wurde im Gebiet Oberholz-Schulwald, ein röm. Münzdepot (1605) an der Grenze zu Zauggenried entdeckt. In K., Teil des Hofes Kirchberg, waren neben Kyburg die Klöster Seltz (Zehntrechte) und Fraubrunnen begütert. Die Herrschaft K. (Güter, Niedergericht) gehörte den kyburg. Ministerialen Kerro mit Stammsitz im Mösli (Wasserburg, 1318 von Bern zerstört, keine Reste). Durch Heirat kam K. an die Bernburger von Erlach, 1579 an das obere Spital in Bern. Als Teil des Landgerichts Zollikofen unterstand K. dem Gericht der Hauptstadt, militärisch dem Freiweibel von Hindelbank. 1803 wurde es dem Oberamt Burgdorf zugeteilt. Die Kapelle (Toponym "Kappeli" im Unterdorf, keine Reste) wurde von Kirchberg aus bis nach der Reformation betreut, dann aufgegeben. Mit den Nachbargemeinden hatte das Zelgdorf K. im Wald des Klosters Fraubrunnen Weiderecht (1556 Friedhagstreit). K. gehört zur Kirchgemeinde und zum Gemeindeverband Kirchberg, in Schulfragen arbeitet es mit Zauggenried zusammen. Die relative Nähe zur Autobahn brachte Zuzüger (Wegpendler); gleichwohl blieb der bäuerl.-kleingewerbl. Charakter des Dorfes erhalten.

Quellen und Literatur

  • Heimatbuch des Amtes Burgdorf und der Kirchgem. Utzenstorf und Bätterkinden, 2 Bde., 1930-38
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Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Kernenried", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.09.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000248/2010-09-15/, konsultiert am 19.03.2024.