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Fässler

Die vermutlich aus dem Raum Bregenz stammende Familie ist in Appenzell verbürgert, wo sie sich seit 1400 belegen lässt. Jakob urkundete 1410 als Landammann. Mit Landammann Johann Konrad (->) setzte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine Dynastie von Politikern und Unternehmern ein, die mit Johann Konrad (->) und den beiden Josef Anton (->, ->) bis 1860 höchste Ämter bekleidete. Diese Linie, die ihre Macht auch durch Heiraten mit herrschenden Familien sicherte, gehörte zu den vornehmen Häuptergeschlechtern. Im Gegensatz dazu steht die jüngere Linie aus Steinegg, die sich aus bäuerlicher Herkunft in höchste politische Ämter emporarbeitete; ihr entstammten Franz (->) und dessen gleichnamiger Enkel (->), der als erster und bisher einziger Innerrhoder Bürger ins Bundesgericht berufen wurde. Dem geistlichen Stand gehörten an: Abraham (1584-1650), ab 1617 Pfarrer von Appenzell, der sich besonders Pestkranker annahm, Bruder Johann Paul (1802-1853), letzter Waldbruder im Wildkirchli, und Pater Gerard (1885-1966), Kapuzinermissionar, Gründer von Schulen sowie eines Priesterseminars. Als Mäzenin wirkte Marie (1825-1905). Sie erwarb sich Verdienste um die Innenrestauration der Pfarrkirche St. Mauritius in Appenzell (1890-1892) und die Gründung des dortigen Kollegiums St. Antonius (1908).

Quellen und Literatur

  • AWG, 66-70
  • R. Steuble, «Innerrhoder Necrologium», in IGfr. 22, 1977-78, 168
  • H. Bischofberger, «Bedeutende Innerrhoder Kapuziner», in IGfr. 30, 1986-87, 93-96
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Zitiervorschlag

Hermann Bischofberger: "Fässler", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.10.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024103/2005-10-24/, konsultiert am 29.03.2024.