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Luxembourg-Martigues

Die aus einer Seitenlinie des Hauses Luxemburg hervorgegangenen L. erbten 1481 das Viztum Martigues in der Provence. 1487-1558 besassen sie einige Herrschaften im Herzogtum Savoyen (Genevois, Waadtland und Chablais), die ihnen 1487 durch die Heirat zwischen François (vor 1445, nach 1511) und Louise von Savoyen (1467-1530) zugefallen waren. Letztere hatte die Einkünfte aus dem Wegzoll von Nyon sowie die Herrschaften Belmont (Yverdon) und Ternier (bei Genf) als Wittum erhalten. 1497 fügte der Hzg. von Savoyen noch Einnahmen aus den Burgen La Tour-de-Peilz, Vevey, Monthey und Evian sowie 1506 das Lehen Faverges (Savoyen) hinzu. François' gleichnamiger Sohn (1553) erhielt 1511 die Familiengüter, die ihm 1520 auf Lebenszeit überlassen wurden. 1534 wurde er Generalstatthalter des Herzogtums Savoyen. Aufgrund ihrer engen Beziehungen zu den Savoyern verweigerten die L. 1536 den Bernern die Huldigung, was die Konfiskation ihrer Güter nach sich zog. Trotz der Unterstützung des franz. Königs gewann François erst 1547 einen Teil seiner Güter (Belmont, Ternier und Vevey) zurück. Seine beiden Söhne Charles und Sébastien, die in der Picardie im Dienst Frankreichs standen, gerieten 1553 in der Schlacht bei Thérouanne in Gefangenschaft. Charles starb wenige Tage später. Sein jüngerer Bruder Sébastien (1569), der letzte männl. Vertreter des Geschlechts, wurde durch die Lösegeldzahlung an den Rand des Ruins getrieben und musste 1558 mehrere Herrschaften verkaufen, darunter Vevey, sein letztes Besitztum in der Waadt.

Quellen und Literatur

  • O. Dessemontet, «Les L., seigneurs au Pays de Vaud 1487-1558», in SZG, 1954, 88-123

Zitiervorschlag

Gilbert Marion: "Luxembourg-Martigues", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.02.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023890/2010-02-16/, konsultiert am 29.03.2024.