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Loys

Die Fam. geht auf den Freiburger Anselme de Grolley zurück, der um 1200 in Vevey erwähnt wird. Im 14. Jh. liessen die Kinder von Loys (Louis) de Grolley (um 1315) ihren ursprüngl. Namen fallen und nannten sich in der Folge „de L.“. Gegen Ende des 14. Jh. bestanden am Genfersee zwei Äste des Geschlechts, einer in Lausanne, ein anderer in Evian. Mit dem Advokaten Etienne (1534) gelang der Lausanner Fam. zu Beginn des 16. Jh. der Aufstieg in den Adel. Später teilte sie sich in drei Hauptlinien: die erste, aus der Treytorrens (->) hervorging, besass die Herrschaften Marnand und Middes; die zweite kam durch Heirat (mit der Tochter von Claude de Glâne) in den Besitz der Herrschaft Villardin und des Vizedominats Moudon und starb 1802 aus; die dritte Linie erwarb die Herrschaft Cheseaux und endete 1789 mit dem Tod von Charles-Louis (->). Die Vertreter der Fam. taten sich als Ratsherren, Baumeister, Bürgermeister, Generalkontrolleure und Untervögte hervor, waren in fremden Diensten tätig und zeichneten sich in den Naturwissenschaften, in Geschichte und Recht aus. In den 1660er Jahren erstellten Jean-Louis (->) und sein Cousin Jean-Philippe L. de Villardin (1622-76) ein Inventar der Familientitel und betrieben genealog. Forschung, um die Nobilität der Fam. zu beweisen. Letzterer verfasste eine Chronik von Villardin und gründete 1670 eine Familienkiste (Familienstiftung). Heiraten unter Mitgliedern der versch. Familienzweige waren häufig. Als aktive Bauherren liessen die L. u.a. Häuser in Moudon und Lausanne sowie die Schlösser von Marnand, Cheseaux, Vidy und Dorigny errichten.

Quellen und Literatur

  • ACV, Nachlass
  • M. Fontannaz, «Portrait architectural de la famille L. dans la seconde moitié du XVII e siècle », in Im Schatten des Goldenen Zeitalters 2, 1995, 99-140

Zitiervorschlag

Alexandre Pahud: "Loys", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.04.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023889/2009-04-02/, konsultiert am 19.03.2024.