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Bürkli

Altes Zürcher Bürgergeschlecht. Als Stammvater gilt der Metzger Ludwig von Heitersheim (Breisgau), der als Dank für seinen Einsatz im St. Galler Krieg 1490 das Bürgerrecht erhielt. Bis ins 17. Jh. waren die meisten B. Metzger und gehörten der Zunft zum Widder an. Ende des 16. Jh. teilte sich das Geschlecht in drei Linien: Die Ludwig'sche Linie, der praktisch nur Metzger angehörten, erlosch bereits 1619. Vertreter der Hans'schen Linie (vermutlich Bruder der beiden anderen Linienbegründer) gaben im Verlauf des 16. Jh. das Metzgergewerbe auf und übten dann versch. Gewerbe aus. Die meisten gehörten der Zunft zum Kämbel an. Mit Hans Kaspar (1677-1729) wurden diese B. im Druckereigewerbe tätig (David ->, Johann Heinrich ->). Der Linie von Hans Jakob (1573) gehörten bis zur Mitte des 17. Jh. Metzger, dann v.a. im Staats- und Militärdienst Tätige (Hans Heinrich ->), Tuchscherer, Kaufleute und ab Ende des 18. Jh. Ingenieure an. Diesem Zweig entstammten Arnold (->), Georg Konrad (->), Johann Georg (->), Karl (->) und Konrad (->). Die B. sassen ab 1492 im Gr. Rat und ab 1516 im Kl. Rat (sieben Kleinräte, vier als Zunftmeister zum Widder, einer als Zunftmeister zur Schiffleuten, so z.B. Johannes ->). Sie stellten sieben Ober- und vier Landvögte. 1662-1745 pachteten sie die Gerichtsherrschaft Trüllikon vom Kloster Rheinau und besassen einen Landsitz in Trüllikon. In und um Zürich besassen sie u.a. die Häuser zum grünen Schild (Glockengasse 18, Stammhaus), zum Tiefenhof, zum Graben und zum Seidenhof, die Landgüter zum Eggbühl, zum Bombach und zur Weid in Engstringen sowie das Schloss Schwandegg (Gem. Waltalingen).

Quellen und Literatur

  • Schweiz. Geschlechterbuch 1, 60 f.
  • Dt.-Schweiz. Geschlechterbuch 1, hg. von B. Körner, 1923
  • H. Schulthess, Kulturbilder aus Zürichs Vergangenheit 2, 1935

Zitiervorschlag

Katja Hürlimann: "Bürkli", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.05.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023788/2005-05-24/, konsultiert am 28.03.2024.