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FritzGertsch

28.4.1862 Aarwangen, 21.11.1938 Bern, reformiert, von Lauterbrunnen. Sohn des Christian Gertsch, Inhabers einer Hutmacherei. Bruder des Albert Gertsch. 1) Emma Buser, 2) Myra Zella, aus Dixon (USA). Fritz Gertsch arbeitete als Hutmacher. 1886-1892 und 1894-1910 war er Instruktionsoffizier. Im Russisch-Japanischen Krieg 1904 wurde er zu den japanischen Streitkräften in die Mandschurei abkommandiert, wo er die Überlegenheit der lichten Schützenlinien kennenlernte. Er galt als Anhänger der umstrittenen Drillerziehung von Ulrich Wille (Ohne Drill keine Erziehung 1900). Diese stiess aber bei Truppe und Armeeführung auf Ablehnung, worauf Gertsch 1910 vom Bundesrat des Brigadekommandos enthoben und 1911 als Instruktor entlassen wurde. Auch das Kommando über die 3. Division, das er 1917 übernommen hatte, musste er 1919 abgeben. Gertsch vertrat die Auffassung, dass die «Schweizerische Eigenart» besondere Ausrüstung und Fechtweise verlange, und propagierte die Maschinengewehrarmee.

Quellen und Literatur

  • Gertsch, Fritz: Vom russisch-japanischen Kriege, 1904-1905, 2 Teile, 1907-1910.
  • Gertsch, Fritz: Für die Maschinengewehrarmee, 1932.
  • Frey, Hans: «Oberstdivisionär Fritz Gertsch», in: Allgemeine Schweizerische Militärzeitung, 1938, Nr. 12, S. 717-723 (Nachruf).
  • Ernst, Alfred: Die Konzeption der Schweizerischen Landesverteidigung 1815-1966, 1971, S. 22-23.
  • Jaun, Rudolf: Preussen vor Augen. Das schweizerische Offizierskorps im militärischen und gesellschaftlichen Wandel des Fin de siècle, 1999, S. 263-277.
Von der Redaktion ergänzt
  • Rieder, David: Fritz Gertsch. Enfant terrible des schweizerischen Offizierskorps, 2009.
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 28.4.1862 ✝︎ 21.11.1938

Zitiervorschlag

Hans Senn: "Gertsch, Fritz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023713/2012-11-15/, konsultiert am 29.03.2024.