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AlfredErnst

13.12.1904 Bern, 17.10.1973 Bern, ref., von Bern und Aarau. Sohn des Walter Otto, Obergerichtspräsidenten. Erika Koske, Tochter des Max, preuss. Finanzbeamten. Freies Gymnasium Bern, Rechtsstud. in Bern und München. 1930 Fürsprecher. 1932 Dr. iur., Anwalt in Bern. 1939 Leiter des Büros Deutschland im militär. Nachrichtendienst, 1947-56 PD für Militärwissenschaften an der Univ. Basel, 1949 Chef der Sektion Heeresorganisation in der Generalstabsabteilung, 1956-62 PD, 1962-72 Honorarprof. für Militärwissenschaften und Kriegsgeschichte an der Univ. Bern. 1956 Kommandant der Generalstabskurse, 1957-64 der 8. Division und 1965-69 des 2. Armeekorps. E. war einer der führenden Köpfe des Offiziersbundes von 1940. Nach dem Krieg machte er sich einen Namen als militär. und strateg. Vordenker. Im Konzeptionsstreit der 1950er und 60er Jahre befürwortete E. die statische Verteidigung im Gegensatz zum Konzept der bewegl. Kampfführung. Seine Position setzte sich aber nur teilweise durch; in der "Konzeption der militär. Landesverteidigung" von 1966 wurde mit dem Prinzip der Abwehr (défense combinée) ein Kompromiss gefunden. Im Abstimmungskampf 1972-73 engagierte sich E. für die Streichung des Jesuiten- und des Klosterartikels aus der Bundesverfassung. Als Truppenführer, Militärpublizist und Dozent prägte er das operative und takt. Denken des schweiz. Offizierskorps.

Quellen und Literatur

  • Die Konzeption der schweiz. Landesverteidigung, 1815 bis 1966, 1971
  • BAR, Nachlass
  • H. Böschenstein, Alfred E., Bürger, Soldat, Christ, 1975
  • P.-T. Braunschweig, Geheimer Draht nach Berlin, 1989
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 13.12.1904 ✝︎ 17.10.1973

Zitiervorschlag

Christoph Zürcher: "Ernst, Alfred", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023655/2005-11-15/, konsultiert am 29.03.2024.