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Supersaxo

Verschiedene miteinander nicht verwandte Familien im Oberwallis, die sich jeweils nach einer Fluh (Fels) Auf der Flue, Auf der Flüe oder Supersaxo nannten, zum Beispiel eine Familie in Jeizinen (Gemeinde Gampel-Bratsch) oder die heute noch bestehende Saaser Familie, benannt nach dem Weiler Auf der Flue ob Saas-Grund. Ab dem 15. Jahrhundert nannte sich die Familie Michel in Naters nach ihrem Wohnsitz Uff der Fluo auch Michel-Supersaxo. Die einflussreichste Familie Supersaxo stammte aus dem Weiler Z'Brigg (Gemeinde Ernen) und verzweigte sich nach Sitten. Sie wurde 1340 mit dem Richter Rudolph Super Saxum erstmals erwähnt, ist aber erst Mitte des 15. Jahrhunderts unter anderem mit Bischof Walter (->), mit dem der rasche Aufstieg der Familie begann, wieder urkundlich fassbar. Walters Sohn Georg (->) war zeitweise der mächtigste Mann des Landes und unterhielt weitreichende Beziehungen über die Grenzen des Wallis hinaus. Seine Auseinandersetzung mit Matthäus Schiner stürzte das Wallis ab 1505 in einen bürgerkriegsähnlichen Konflikt. Auch nach Georgs Verurteilung 1529 besetzten Mitglieder der Familie als Landvögte, stellvertretende Landeshauptmänner, Kastlane, Obersten, Hauptleute in fremden Diensten, Domherren von Sitten, Dekane von Valeria oder Bischöfe (Bartholomäus ->, Franz Joseph ->) wichtige politische, militärische und kirchliche Ämter. Im 16. Jahrhundert gehörten die Supersaxo teilweise zur reformierten Walliser Elite und unterhielten Beziehungen zu Bern. Mit Franz Josephs Tod erlosch die Familie Supersaxo von Ernen und Sitten 1734.

Quellen und Literatur

  • H.-A. von Roten, «Zur Gesch. der Fam. Supersaxo», in Vallesia 29, 1974, 1-29

Zitiervorschlag

Werner Bellwald: "Supersaxo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.07.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023603/2012-07-23/, konsultiert am 18.04.2024.