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Sigristen

Ab dem 13. Jahrhundert als Matricularius oder Sacrista aktenkundige und im Ancien Régime im Oberwallis weitverbreitete Familie, die in allen Zenden vorkam. Der einflussreichste Zweig war jener von Ernen, an dessen Spitze im 14. Jahrhundert die beiden Notare Jakob und Georg standen. Ihr Minutenbuch (1356-1365) ist eine wertvolle Quelle der Oberwalliser Geschichte. Der politische Aufstieg der Familie begann erst Ende des 17. Jahrhunderts. In der Folge stellte sie mehrere Meier von Goms, je einen Zendenhauptmann und einen Bannerherrn, zwei Landvögte von Saint-Maurice und schliesslich mit Jakob Valentin (->) 1790-1798 den letzten Landeshauptmann des alten Wallis. Mit dessen Sohn, dem Staatssekretär Valentin, erlosch das Geschlecht 1837. Einem Zweig von Brig-Glis entstammten die beiden im Oberwallis sowie im Urner- und Bündnerland bekannten Bildhauer und Altarbauer der Barock- und Rokokozeit Johann (1653 bis ca. 1705) und sein Sohn Anton (->).

Quellen und Literatur

  • von Roten, Landeshauptmänner, 541-572

Zitiervorschlag

Bernard Truffer: "Sigristen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.12.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023602/2012-12-19/, konsultiert am 28.03.2024.