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deSepibus

Zen Zünen

Familie aus dem Drittel Mörel des Zenden Raron (heute Bezirk Östlich Raron), die sich ursprünglich nach einem Weiler in Goppisberg Zen Zünen nannte. Matthäus, 1430 als Erster der Familie erwähnt, vertrat Goppisberg 1458, als die Gemeinde das Weibelamt erwarb, und wird im Jahrzeitenbrief der Familie 1505 als Stammvater bezeichnet. Die Nachkommen von Matthäus verzweigten sich nach Martisberg, wo Georg 1554 das bischöfliche Weibelamt innehatte, und nach Grengiols, wo dessen Sohn Georg 1584 Weibel und 1591 als erstes Familienmitglied Meier von Mörel und Grengiols sowie Bote auf dem Walliser Landrat wurde. 1630-1798 besetzten die Sepibus das Amt des Zendenhauptmanns von Raron, erstmals mit Peter, Sohn des bereits genannten Meiers Georg. Die Familie stellte unter anderem zwei Grosskastlane von Vionnaz-Bouveret, sieben Landvögte von Saint-Maurice, weitere Meier von Mörel und Grengiols sowie im 19. Jahrhundert sechs Grossräte, mit Leopold (->) einen Landeshauptmann und mit Leopold (->) einen Walliser Staatsrat.

Im 17. Jahrhundert zählte die Familie neben geistlichen Würdenträgern (z.B. Johannes ->) einige Notare, die ihren Namen latinisierten. Aus Zen Zünen wurde Ad Sepes und schliesslich de Sepibus. Diese Form setzte sich im Hauptstamm durch, während einzelne Nebenlinien den deutschen Namen behielten. Der Zweig in Bister nannte sich noch im 18. Jahrhundert Zen Zünen und heisst heute Zinner. In Mörel zeugen das von Ignaz (->) 1687 und 1711 ausgebaute Zinnerhaus und das von seinem Urenkel, Landeshauptmann Leopold, 1793-1798 errichtete Herrenhaus vom Wohlstand der einflussreichsten Familie im Drittel. Um 1900 verliessen die Sepibus Mörel und zogen nach Siders und Sitten.

Quellen und Literatur

  • Walliser Wappenbuch, 1946, 240
  • P. Arnold, Licht und Schatten in den 10 Gem. von Oestlich-Raron im Wallis, 1961, 265-273
  • Kdm VS 3, 1991, 38-42
Kurzinformationen
Variante(n)
Zinner

Zitiervorschlag

Bernard Truffer: "Sepibus, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023601/2011-11-22/, konsultiert am 28.03.2024.