de fr it

dePlatea

Von den versch. Fam., die sich im 14. und 15. Jh. im Wallis nach dem Dorfplatz (Hengert, Heimgarten, lat. platea, franz. place) nannten, lässt sich nur die aus Visp stammende Junkerfamilie näher verfolgen. Die P. verzweigten sich ab dem 13. Jh. nach Mörel, Ernen, Niederernen, Obergesteln, später nach Venthône, Siders und Sitten und hatten bis ins 18. Jh. in allen Zenden öffentl. Ämter inne. 1226 wurden die ersten P. als bischöfl. Dienstleute erwähnt. 1329 trug Johann von Visp als Erster den Junkertitel. 1365 übernahm die Visper Fam. die Herrschaftsrechte der Blandrate und der Junker von Täsch in Zermatt und verkaufte sie 1618 den dortigen Untertanen. Ende des 14. Jh. gründete Hildebrand, Sohn des Meiers und Bannerherrn Peter von Visp, in Anchettes (Gem. Venthône) den starken Zweig der P. von Siders, der im 15. und 16. Jh. zur politisch einflussreichsten Fam. im Zenden Siders aufstieg und neben Bf. Philipp (->) drei Landeshauptmänner (Franz ->, Franz ->, Petermann ->) hervorbrachte. In Sitten bürgerten sich mehrere Linien der Fam. aus dem Goms, Visp und Siders ein, wobei die bedeutendste auf den Junker Anton (1396 als Notar erw., 1417 Burger von Sitten) von Visp zurückgeht. Zu dieser Linie gehören Johann, Burgermeister von Sitten und 1475 Oberst bei der Schlacht auf der Planta, sowie die Landeshauptmänner Johannes (->) und Johann Stephan (->). Alle Zweige der Junkerfamilie in Visp, Siders und Sitten erloschen in der 1. Hälfte des 18. Jh.

Quellen und Literatur

  • Walliser Wappenbuch 1946, 9, 197
Kurzinformationen
Variante(n)
Am Hengart

Zitiervorschlag

Bernard Truffer: "Platea, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.02.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023593/2010-02-11/, konsultiert am 29.03.2024.