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Allet

Walliser Patriziergeschlecht. Die Familie tritt im 14. Jahrhundert in Leuk (1315 Aymo) und in Sitten (1338 Anton) in Erscheinung. Die Sittener Allet genossen im 15. und 16. Jahrhundert das Burgerrecht der Stadt. Dieser Zweig erlosch 1591 mit Burgermeister Anton. 1893 bzw. 1904 wurden die Brüder Ludwig und Oswald (->) neu ins Burgerrecht von Sitten aufgenommen. Im 16. und 17. Jahrhundert bekannten sich während drei Generationen Nachfahren von Peter (->) zum neuen Glauben (Bartholomäus ->). Der reformierte Samuel, 1644-1646 Grossmeier von Nendaz, wanderte um 1651 nach Bern aus und erhielt dort 1660 das Burgerrecht. Vor 1798 spielte die Familie im Zenden Leuk eine beherrschende Rolle. Sie brachte 17 Meier und 7 Bannerherren hervor (Franz Alexis ->, Jakob ->). Auch in der Landschaft und Republik Wallis war ihr Einfluss beträchtlich, so stellte sie unter anderem einen Landeshauptmann (Peter ->), fünf Landvögte von Saint-Maurice, zwei Landvögte von Monthey und zwei Kastläne von Vionnaz-Bouveret. Im 16.-18. Jahrhundert besass die Familie ein hohes Ansehen und war mit zahlreichen vornehmen Familien wie den von Roten, Mageran, von Stockalper, von Riedmatten und Ambühl verschwägert. 1828-1837 (Eugen ->) bzw. 1855-1870 (Alexis ->) waren die Allet im Walliser Staatsrat vertreten. Einige Familienangehörige standen als Offiziere in französischen, päpstlichen und neapolitanischen Diensten (Eugen ->). Andere widmeten sich dem geistlichen Stande (vier Domherren von Sitten, drei Redemptoristen, mehrere Pfarrer von Leuk). Im 17. Jahrhundert wurden Mitglieder der Familie durch Heirat Mitbesitzer der Bäder von Leukerbad und der zwischen Chalais und Chippis gelegenen Herrschaft Cretta-Daval. Durch die Ehe von Eugen (->) mit Genoveva de Augustini kam das bischöfliche Schloss von Leuk in Familienbesitz (seit 1934 im Besitz der Gemeinde). Die heute lebenden Allet gehen genealogisch auf Jakob (->) zurück.

Quellen und Literatur

  • Schweiz. Geschlechterbuch 6, 1-7
  • Walliser Wappenbuch, 1946, 5 f.

Zitiervorschlag

Arthur Fibicher: "Allet", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.06.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023559/2002-06-04/, konsultiert am 29.03.2024.