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Taddei

Die aus Gandria stammende, dort seit dem 15. Jahrhundert bezeugte Familie war Mitglied der Nachbarschaft (vicinanza) und verbreitete sich in zahlreichen Gemeinden, darunter Lugano (1551), Chiggiogna, Castagnola und Brè. Im 18. Jahrhundert war ein Zweig von Gandria Miteigentümer des Zehnten von Castagnola. Viele Taddei wirkten als Angehörige von Maestranze in ganz Europa, zum Teil als Architekten und Militäringenieure, aber auch als Stuckateure und Bildhauer. Einige von ihnen waren in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor allem in der Steiermark tätig: In Graz waren 1560 und 1572 Marco Dionigi am Bau der Schlossbergfestung und 1565 Pietro am Umbau des Landhauses beschäftigt, Filippo, Battista und Pietro waren in den 1560er Jahren am Bau der Festungsanlagen von Fürstenfeld beteiligt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts arbeitete der Stuckateur Carlo Giuseppe (1702-1770) in Schleswig-Holstein, wo sich seine Nachfahren niederliessen, das Bürgerrecht erwarben und einen Zweig begründeten, der noch im 20. Jahrhundert bezeugt war. Die Taddei finden sich auch im Solddienst, vor allem in spanischen und österreichischen Diensten, in Wissenschaft und Kunst, etwa in der Rhetorik, Jurisprudenz, Poesie und Musik wie Alessandro (->), und im lokalen öffentlichen Leben.

Quellen und Literatur

  • PfarrA Gandria
  • B. Bordoni, «I Taddei di Gandria», in BSSI, 1962, 27-37
Kurzinformationen
Variante(n)
Tadei
Tadey

Zitiervorschlag

Marco Schnyder: "Taddei", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.03.2012, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023551/2012-03-05/, konsultiert am 28.03.2024.