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Sévery

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Waadt, Bezirk Morges, 2021 mit Apples, Bussy-Chardonney, Cottens, Pampigny und Reverolle zur Gemeinde Hautemorges fusioniert. 979 Siuiriaco, 1453 Syuiriez. 1764 160 Einwohner; 1850 198; 1900 162; 1950 137; 2000 193; 2010 223; 2020 214.

Sévery: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.
Sévery: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.

Bei Le Châtelard wurden Reste des Ökonomieteils eines römischen Gutshofs aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. gefunden, dessen Hauptgebäude sich unter der heutigen Kirche befinden muss. Ein Gräberfeld bezeugt, dass die gleiche Stelle auch im Frühmittelalter besiedelt war. Sévery gehörte im Mittelalter zur Freiherrschaft bzw. zur Kastlanei Cossonay, später zur Landvogtei Morges (1539-1798) und dann zum Distrikt (1798-1803) bzw. Bezirk Cossonay (1803-2006), bevor es zum Bezirk Morges kam. Ein erstes Schloss nördlich des Dorfs wurde 1885 abgebrochen. Vom zweiten, im Süden gelegenen Schloss aus dem 13. Jahrhundert ist noch ein Rundturm erhalten, der in der Nähe des 1768 von den de Charrière de Sévery erbauten Lustschlosses steht. Eine im Mittelalter dem heiligen Mauritius geweihte Kirche war seit dem 15. Jahrhundert eine Filiale jener von Pampigny; die 1784 auf dem Fundament des Vorgängerbaus errichtete Kirche wurde 1911 restauriert. Um 1228 wird eine Mühle erwähnt, die noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts als Ölmühle betrieben wurde, wenn auch nicht mehr mit der Wasserkraft der Morges. 1984 liess die Gemeinde zusammen mit Pampigny am Bach Combagnou eine Kläranlage bauen. Sévery ist nach wie vor von der Landwirtschaft geprägt.

Quellen und Literatur

  • «Chronique archéologique», in: Revue historique vaudoise, 90, 1982, S. 192-194.
  • Delacrétaz, Pierre: Les vieux moulins du Pays de Vaud et d'ailleurs, 1986, S. 132, 204.
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
979: Siuiriaco
1453: Syuiriez

Zitiervorschlag

François Béboux: "Sévery", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.11.2021, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002350/2021-11-01/, konsultiert am 29.03.2024.