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Appiani

Adelsfamilie von Locarno (auch als Apiani, Aplano, de Applanis belegt). 1555 wurden diejenigen Mitglieder der Familie, die zur Reformation übergetreten waren (u.a. Caterina, eine Lehrerin), zusammen mit anderen Familien aus der Stadt vertrieben. Sie flohen nach Zürich, wo sie die Seidenfärberei einführten. Der Handel mit Seidenerzeugnissen sicherte ihnen eine bedeutende Stellung auf dem Zürcher und Basler Markt. Unter den Angehörigen der Familie trat Giovanni Battista (1540), Schwiegersohn des Ludovico Borromeo von Arona (I), hervor. Er versah die Ämter eines Podestà in Vogogna (I, 1512) und Domodossola (I, 1520) und war anschliessend königlicher und herzoglicher Schatzmeister in Mailand. Auf der Tagsatzung zu Baden (1533) der Unterschlagung beschuldigt, unterblieb jedoch, aus Angst vor einem Aufruhr, eine Verhaftung. Francesco ist als Steuereintreiber der Vogtei Locarno in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erwähnt. Raffaele (1590) war ein berühmter Arzt, Verfasser zahlreicher unveröffentlicht gebliebener Schriften über die Heilkunst. 1685 vermachte Carlo der Gemeinde Locarno ein Gebäude, in welches das bis dahin in Santa Maria in Selva domilizierte Bürgerspital verlegt wurde. Mit einem Testament (1695) gründete Luigi eine Lateinschule in Locarno, deren Besuch unentgeltlich war.

Quellen und Literatur

  • Rossi/Pometta, Tessin

Zitiervorschlag

HLS DHS DSS: "Appiani", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.08.2001, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023486/2001-08-02/, konsultiert am 28.03.2024.