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Madran

Urner Solddienst- und Bergbaufamilie, 15.-18. Jahrhundert, vermutlich von Madrano (Gemeinde Airolo), wovon sich der wohl erst in Uri gebräuchliche Name herleiten dürfte. Erstmals erwähnt 1499 mit Peter, der auf der Seite der Urner bei Hard fiel. 1509 erhielt Peter und 1532 Heini das Landrecht. Niedergelassen in Altdorf und Silenen, sind Madran als Grundbesitzer, Gewerbetreibende, Söldner und Bergbauunternehmer in Uri, Schwyz und im Bleniotal bekannt. Dem Geschlecht gelang schnell der soziale Aufstieg, Verschwägerungen bestanden unter anderem mit den Familien a Pro, Tresch, Stricker, Lusser und Imhof. Die Madran gehörten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zur Dorfelite von Altdorf und nahmen kantonale und eidgenössische Gesandtschaften wahr. Johann Jakob (->) war Tagsatzungsgesandter. Die Bergwerke, welche von den Madran bis mindestens 1631 betrieben wurden, waren wohl nie sehr lukrativ, weshalb der politische Einfluss der Familie beschränkt blieb. Sie starb in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus.

Quellen und Literatur

  • StAUR, Slg. Friedrich Gisler
  • J.-P. Jenni, «Der alte Bergbau am Bristenstock (Kt. Uri)», in Mineralienfreund 9, 1971, H. 3/4

Zitiervorschlag

Hans Stadler: "Madran", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.08.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023407/2008-08-12/, konsultiert am 28.03.2024.