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Mauraz

Polit. Gem. VD, Bez. Morges, am Zusammenfluss des Veyron und des Morand gelegen, von geringer Grösse (45 ha). 1324 Moraz, 1547 Moura. 1803 43 Einw.; 1850 97; 1900 70; 1950 40; 1980 39; 2000 48. Das aus zwei Häusergruppen bestehende Dorf ist um zwei Mühlen, eine Stampfe und eine Sägerei herum entstanden, die 1685 bezeugt sind. Im MA gehörte M. dem Kloster Romainmôtier und bildete einen Teil der Herrschaft Montricher. Bis zu Beginn des 18. Jh. entwickelte sich der Weiler zu einer Gem. (1716 Gemeindevorsteher erw.). 1719 anerkannte der Frh. von Montricher die Gem., behielt sich aber vor, das Bürgerrecht ohne Zustimmung des Rats zu erteilen. 1536-1798 war M. Teil der Vogtei Morges und wurde 1798-2006 in den Bez. Cossonay eingegliedert. Das Dorf war immer nach Pampigny pfarrgenössig, ausser 1837-38 nach L'Isle. Da M. ohne eigenen Waldbesitz war, bezog es seine Einnahmen aus den Mühlen und dem Verkauf von Einzugsbriefen. 1972 schloss die letzte Mühle, 1997 brannte die Sägerei nieder. Die 1772 erbaute Schule wurde 1920 geschlossen und 1933 abgerissen. Die Kapelle - mit einer Glocke von 1584 - wurde 1944 errichtet. Die Haltestelle M. der 1896 eröffneten Linie Apples-L'Isle liegt auf dem Gebiet der Gem. Pampigny. 2000 bestanden noch drei Landwirtschaftsbetriebe.

Quellen und Literatur

  • RHV, 1950, 36-39, 153-159
  • P. Leuba, Familles de la région de Cossonay, 1953, 27-33

Zitiervorschlag

Gilbert Marion: "Mauraz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.08.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002338/2008-08-28/, konsultiert am 29.03.2024.