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AntonHänggi

Bischofsweihe in Solothurn. Schweizer Filmwochenschau, Ausgabe Nr. 1299 vom 16. Februar 1968 (Schweizerisches Bundesarchiv, J2.143#1996/386#1299-1#4*) © Cinémathèque suisse, Lausanne und Schweizerisches Bundesarchiv, Bern.
Bischofsweihe in Solothurn. Schweizer Filmwochenschau, Ausgabe Nr. 1299 vom 16. Februar 1968 (Schweizerisches Bundesarchiv, J2.143#1996/386#1299-1#4*) © Cinémathèque suisse, Lausanne und Schweizerisches Bundesarchiv, Bern. […]

15.1.1917 Nunningen, 21.6.1994 Freiburg, katholisch, von Nunningen. Sohn des Urs Viktor Hänggi, Landwirts und Schreiners, und der Elise geborene Hänggi, Arbeitslehrerin. Nach dem Besuch des Gymnasiums Schwyz, an dem er 1936 die Matura ablegte, studierte Anton Hänggi 1936-1938 Philosophie und Theologie in Luzern sowie 1938-1940 an der Dominikaneruniversität Angelicum in Rom und erhielt 1941 in Solothurn die Priesterweihe. 1941-1944 war er Vikar in Brugg und 1947-1954 Pfarrer in Kriegstetten, dazwischen arbeitete er an seiner Dissertation (1947 Dr. theol.). 1954-1956 studierte er Liturgiewissenschaft in Trier und Rom; dieses Fach unterrichtete er dann ab 1956 als Lehrbeauftragter und ab 1961 als ordentlicher Professor an der Universität Freiburg (1965-1966 Dekan der theologischen Fakultät). Hänggi gründete 1963 das Liturgische Institut der deutschsprachigen Schweiz (bis 1968 in Freiburg, dann in Zürich, ab 2001 in Luzern und seit 2004 wieder in Freiburg), das er bis 1967 leitete. 1960 war er Konsultor der Liturgischen Kommission zur Vorbereitung des zweiten Vatikanischen Konzils. Als Peritus und Mitglied der Kommission zur Ausführung der liturgischen Beschlüsse des Konzils trug er auf weltkirchlicher Ebene zur Erneuerung der Liturgie bei. Ökumenisch aufgeschlossen, wurde er 1967 Bischof von Basel. 1982 trat er von diesem Amt zurück. Hänggi setzte sich in einer Zeit innerkirchlicher Spannungen und hoher Erwartungen für die integrale Rezeption des konziliaren Aggiornamentos ein. Besondere Anliegen waren dem Liturgiehistoriker die Umsetzung der Liturgiereform im seelsorgerischen Alltag sowie die Mitsprache der Laien in kirchlichen Angelegenheiten. Ehrendoktorate wurden ihm 1984 von der Universität Basel und 1985 von der päpstlichen Universität Sant'Anselmo in Rom verliehen.

Quellen und Literatur

  • Hänggi, Anton: Der Rheinauer Liber Ordinarius (Zürich Rh 80, Anfang 12. Jh.), 1957.
  • Hänggi, Anton (Hg.): Gottesdienst nach dem Konzil. Vorträge, Homilien und Podiumsgespräche des 3. Deutschen liturgischen Kongresses in Mainz. Im Namen der Liturgischen Institute zu Trier, Salzburg und Freiburg/Schweiz, 1964.
  • Hänggi, Anton; Pahl, Irmgard: Prex eucharistica. Textus e variis liturgiis antiquioribus selecti, 1968.
  • Helvetia Sacra, Bd. I/1, 1972, S. 416-417.
  • Hofer, Max (Hg.): Anton Hänggi. Bischof in Rufweite. Leben und Wirken, wegweisende Worte, Anekdoten, 1985.
  • Schifferle, Alois (Hg.): Miteinander. Für die vielfältige Einheit der Kirche. Festschrift für Anton Hänggi, 1992.
  • Fink, Urban; Leimgruber, Stephan; Ries, Markus (Hg.): Die Bischöfe von Basel 1794-1995, 1996, S. 303-336 (mit Bibliografie).
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 15.1.1917 ✝︎ 21.6.1994

Zitiervorschlag

Victor Conzemius: "Hänggi, Anton", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.01.2021. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023284/2021-01-12/, konsultiert am 29.03.2024.