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Kully

Aus Riesbach (heute Gem. Zürich) stammende, 1545 in Olten eingebürgerte Fam. aus Bäckern und Kleinhandwerkern, die in die Politik einstiegen. Die Fam. spaltete sich in je eine Linie in Olten, Solothurn und Rickenbach (SO) auf. Urs, Müller zu Rickenbach, erwarb 1637 das Solothurner, 1643 das Oltner Bürgerrecht. Seine Nachfahren traten im 18. Jh. als Notare in den Staatsdienst und gelangten kurz vor Ende des Ancien Régime in den Gr. Rat, begrüssten aber als "Patrioten" den Umsturz. Johann Georg (1741-1820) wurde 1798 Schatzmeister, sein Sohn Benedikt Mitglied der Provisor. Regierung und des helvet. Gr. Rats. In der Folge stellte dieser Familienzweig drei Amtsschreiber. Johann Georg (1814-73), Gerichtspräs. in Olten und Schwager von Bundesrat Bernhard Hammer, sass 1848-70 als Liberaler im solothurn. Kantonsrat. Sein Vetter Xaver (1816-89) war Gerichtspräs. in Dornach und wechselte zur konservativen Partei. 1854 gründete Bartholomäus (1831-1920) aus der Oltner Stammlinie eine Spenglerei, die seine Nachkommen zur Glasdachfabrik ausbauten. Arthur (1889-1960), dipl. Ing. ETH, wandelte das Unternehmen 1951 in eine Aktiengesellschaft um, die 1980 gelöscht wurde. Seither gehört das Werk der Firma Velux in Trimbach.

Quellen und Literatur

  • Oltner Njbl., 1955, 57-65; 1973, 6-13, (mit Stammtaf.)
  • SolGesch. 3 und 4/1

Zitiervorschlag

Erich Meyer: "Kully", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.10.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023108/2007-10-29/, konsultiert am 29.03.2024.