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JacobLorenz

10.3.1883 St. Gallen, 1.9.1946 Freiburg, kath., zeitweilig konfessionslos, von Lichtensteig. Sohn des Johann Jakob, Kaufmanns, und der Maria geb. Stäheli. 1906 Gertrud Luther, Tochter des Josef, Mesmers. Gymnasium Engelberg. 1902-04 Stud. der Philosophie und Nationalökonomie in Freiburg. 1904-05 Redaktor in Gossau (SG) und Wil (SG). Eintritt in die SPS, 1906-08 Leiter des Rorschacher Arbeits- und Wohnungsamts. 1908-16 wissenschaftl. Adjunkt des Schweiz. Arbeitersekretariats in Zürich, 1916-17 Direktor des Lebensmittelvereins Zürich. 1917 Dr. rer. pol. in Freiburg. 1917-19 Leiter des kant. Ernährungsamts in Zürich. 1919 Austritt aus der SP, Wiedereintritt in die kath. Kirche. 1922 Habilitation, bis 1933 PD an der ETH Zürich. 1925-33 Experte des eidg. Volkswirtschaftsdep. und interimist. Direktor des eidg. Statist. Amts. 1935 ao., 1943 o. Prof. für Soziologie und Wirtschaftskunde in Freiburg. 1933 Gründung der Zeitschrift "Das Aufgebot", bis zu seinem Tod Leiter der sich um diese gruppierenden Bewegung. L. leistete mit seinen Studien über die Lebenshaltungskosten der schweiz. Arbeiter sozial- und wirtschaftsstatist. Pionierarbeit (1914 erster Lebenskostenindex). Im "Aufgebot" vertrat er einen durch Überfremdungsrhetorik und Antisemitismus geprägten Korporatismus, lehnte aber totalitäre Bewegungen ab.

Quellen und Literatur

  • Jacob L. zum 60. Geburtstag, 1943, (mit Werkverz.)
  • M. Zürcher, «Jacob L. Vom Sozialisten zum Korporationstheoretiker», in Intellektuelle von rechts, hg. von A. Mattioli, 1995, 219-238
  • N. Haymoz, «"Das Aufgebot" von Jacob L.», in ZSK 94, 2000, 117-136
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Zitiervorschlag

Markus Bürgi: "Lorenz, Jacob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.02.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023019/2008-02-01/, konsultiert am 29.03.2024.