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RyffTG

Welter von Blidegg

Die ritteradlige Fam. im Thurgau des 14.-16. Jh., die teils mit der Stadt, teils mit der Fürstabtei St. Gallen verburgrechtet war, soll nahe der Sitter die namengebende Burg Riffenberg (nicht belegt) besessen haben. In ihrem Besitz waren 1377-1561 die Burg und Herrschaft Blidegg, zu der Zihlschlacht und Hauptwil gehörten, sowie ab 1419 die Kollatur in Sitterdorf. 1453-1529 hatte ein Zweig die Herrschaft Kefikon inne. Daneben übten die R. zeitweise Gerichtsrechte in Andwil (SG) und Niederbüren aus.

Als einzige Träger des Namens "von Riffenberg" trat 1338 Heinrich von Riffenberg als Zeuge auf und wohl dessen Enkelin Kathrina, die 1399 als Witwe Hermanns von Sulzberg die halbe Vogtei Horn verkaufte. Ihr Vetter und Vormund Dietrich R. (✝︎1419), genannt Welter von Blidegg, vereinbarte 1379 mit der Stadt St. Gallen ein Burgrecht. Ulrich war 1419-52 Herr zu Blidegg und Andwil. 1434 stifteten er und seine Frau, Verena von Bonstetten, einen Altar in Bischofszell. Der 1450-70 erw. Sohn Friedrich, Ritter und 1459 Bürger von St. Gallen, besass Blidegg und Andwil. Ulrichs zweiter Sohn Balthasar (✝︎1481) erwarb 1453 die Herrschaft Kefikon. Dessen Sohn Ludwig verkaufte 1529 Kefikon an die von Grüt. Ab 1480 waren Erasmus und Jörg (auch Georg genannt) Inhaber von Blidegg. Jörg war 1470-1512 Gerichtsherr von Zihlschlacht. Erasmus soll seine Rechte an Blidegg 1494 an Jörg abgetreten haben, doch verlieh er 1498-1514 mehrmals den Hof Frumenhusen, war 1500-25 Gerichtsherr von Zihlschlacht sowie 1502-08 Obervogt des Bf. von Konstanz in Bischofszell. Friedrich, Ritter und Chorherr im Stift Bischofszell, unterstützte die Reformation mit Erfolg. Anna Welter von Blidegg und ihre gleichnamige Nichte führten als Äbtissinnen 1504-21 bzw. ab 1525 das Kloster Tänikon. Letztere resignierte 1532 und zog nach Zürich (✝︎1554). Katharina, bis 1529 Nonne, heiratete 1533 den Reformator Ambrosius Blarer. 1517-60 war Dietrich, der letzte der R. auf Blidegg, Gerichtsherr von Zihlschlacht, 1555 auch von Zuckenriet.

Quellen und Literatur

  • Lehenbüchlein Blidegg (StATG)
  • Kdm TG 1, 1950; 3, 1962
  • B. Giger, «Gerichtsherren, Gerichtsherrschaften, Gerichtsherrenstand im Thurgau vom Ausgang des SpätMA bis in die frühe Neuzeit», in ThBeitr. 130, 1993, 81, 96
  • R. Bosshard, «Militärunternehmer aus dem Thurgau gegen Ende des 15. Jh.», in ThBeitr. 134, 1997, 11-116
Kurzinformationen
Variante(n)
Riff
Ryf

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Ryff (TG)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.09.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022965/2013-09-09/, konsultiert am 29.03.2024.