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vonHettlingenSZ

Seit dem 17. Jh. Schwyzer Bürgergeschlecht, dessen Herkunft im Aargau liegt. Dort ist im 14. Jh. Besitz des Ministerialengeschlechts H. nachgewiesen. Zwischen dieser Fam. und den um 1400 in Lenzburg, später in Othmarsingen auftretenden H. wird ein Zusammenhang angenommen. Von den Letzteren zog - entgegen der älteren Ansicht, wonach 1573 ein Konrad aus Winterthur nach Schwyz eingewandert sei - der ref. Werner, ein Schärer, von Othmarsingen nach Schwyz. Nachdem er wohl konvertiert hatte, vermählte er sich vor 1593 zum zweiten Mal mit Magdalena Geisser von Schwyz. Sein Sohn Conrad (1582-1611) war Krämer. Erst der wohlhabende Enkel Johann Werner (1609-86) wurde 1648 ins Schwyzer Landrecht (im Neuviertel) aufgenommen. Sein Sohn Johann Baptist (1653-1711) bildete sich in Rom zum Künstler aus. Später wurde er Bergwerksleiter im Bleniotal und Pfalzrat des Bf. von Chur. Sein Sohn Josef Anton (1689-1755), Ritter des goldenen Sporns, weilte in Rom, bevor er 1716 Pächter der bischöfl. Münzstätte in Pruntrut und 1725 Münzdirektor des Bf. von Basel wurde. Papst Benedikt XIII. erhob ihn und seine Nachkommen in den röm. Patrizierstand. Ein anderer Sohn von Johann Baptist, Johann Carl (->), stieg zu einem bedeutenden Medailleur in Europa auf. Johann Victor Laurenz (->), Sohn des Josef Anton, wurde Landammann in Schwyz und in den Adelsstand erhoben, wodurch die H. den Namenszusatz "von" erhielten. Seine Söhne übernahmen ebenfalls Ämter: Karl (->) war Ratsherr und Siebner, Viktor (1768-1837) Oberst im Piemont, Johann Anton (1769-1842) 1792-94 letzter Schwyzer Schirmhauptmann in Wil (SG), Werner (1770-1824) 1802-14 Siebner des Neuviertels und Karl Dominik (1785-1849) Kantonsrichter. Ein Sohn des Letzteren, Joseph Maria (->), wurde Ständerat und ein Enkel, Anton (->), Nationalrat. Zwischen den H. und den Fam. der Führungsschicht in Schwyz bestanden Heiratsverbindungen. Der Aufstieg eines auswärtigen Geschlechts in die Oberschicht bildete die Ausnahme.

Quellen und Literatur

  • M. Styger, Wappenbuch des Kt. Schwyz, hg. von P. Styger, 1936, 109-111
  • E. Stauber, Die Burg H. und die Geschlechter von H., Hettlinger, Hedlinger, 1949

Zitiervorschlag

Franz Auf der Maur: "Hettlingen, von (SZ)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.08.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022887/2006-08-30/, konsultiert am 28.03.2024.