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Betschart

Altes Landleutegeschlecht zu Schwyz, in drei Stämmen dem Altviertel sowie dem Nidwässer- und Muotathaler Viertel zugehörig. Die Familie bäuerlicher Herkunft ist mit Heinrich und Töni (1386 bei Sempach) erstmals belegt. Mehrere Vertreter des Muotathaler Viertels waren Mitglieder des Schwyzer Rats und Siebner (Viertelsvorsteher). Diesem Viertel gehörten auch die Stammeltern des ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Einsiedeln ansässigen Zweiges der Bettschart an. Die Betschart im Altviertel stiegen zum Häuptergeschlecht auf und wurden 1718 von Kaiser Karl VI. geadelt. Die Familie stellte 1676-1749 vier Landammänner, sieben Landesstatthalter und drei Landessäckelmeister von Schwyz. Sie besass mehrere Güter in Schwyz sowie ca. 1671-1737 das Schloss Grinau in Tuggen. Als einzige Familie hatte sie eine Familiengruft in der Pfarrkirche Schwyz. Aus einem andern Zweig stammten die Schiffmeister und Untervögte in Weesen. Nach ihrem dort gelegenen Schloss Halde nannten sie sich von Bettschart in der Halden. Dieser Familie entsprang Johann Ägidius Betschart, der die Freiherrenlinie in Bayern begründete. Ignaz Betschart, ebenfalls aus dem Altviertel, war Abt von Engelberg. Die militärisch aktiven Mitglieder der Familie standen vorwiegend in spanischen Diensten, so auch Franz Thade Betschart.

Quellen und Literatur

  • Privatarchiv Karl Betschart-Stöckli, Schwyz
  • M. Styger, Wappenbuch des Kantons Schwyz, hg. von P. Styger, 1936, 125-131, 151, 172
  • K. Betschart, «Die Betschart-Gruft in der St. Martins-Kirche Schwyz», in Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz, 66, 1974, 157-166
Kurzinformationen
Variante(n)
Bettschart
von Bettschart

Zitiervorschlag

Franz Auf der Maur: "Betschart", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.12.2019. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022877/2019-12-10/, konsultiert am 29.03.2024.