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Ormont-Dessous

Polit. Gem. VD, Bez. Aigle. Zu der im mittleren Teil des Tals der Grande-Eau gelegenen Gem. gehören die Dörfer Le Sépey und La Forclaz sowie ausgedehnte Streusiedlungen in Cergnat, Matélon, La Comballaz und Les Voëttes. 1200 Ormont, 1564 Bas-Ormont, dt. früher Ormund. 1764 1'437 Einw.; 1798 1'689; 1850 1'574; 1900 1'746; 1950 1'237; 1970 884; 2000 1'075. Die ältesten Siedlungen befinden sich in Le Sépey, La Forclaz und Cergnat, wo die seit 1279 belegte Pfarrkirche Saint-Maurice steht. Aymon de Pontverre baute Anfang des 14. Jh. auf dem Bergsporn Aigremont eine Burg, die 1475 zerstört wurde. Während des Ancien Régime gehörte O. 1475-1798 zum Mandement Les Ormonts, konnte jedoch sein Gewohnheitsrecht behalten, das ab 1674 verschriftlicht wurde. Die Gem. gliederte sich in vier, als seytes bezeichnete Verwaltungseinheiten: Le Sépey, Cergnat, La Forclaz und Les Voëttes. Das Gebiet Montagne de Perche, das die Jugend von La Forclaz um 1400 erhalten hatte, wurde bis 1974 genossenschaftlich genutzt. 1840 wurde ein erstes Gasthaus eröffnet. Um 1860 begann in La Comballaz der Kurbetrieb (Thermalbad). Wintertourismus entwickelte sich im Gebiet des Col des Mosses (1938 Schlittenseilbahn, 1951 Skilift). Zu Beginn des 21. Jh. war O. von Land- und Forstwirtschaft geprägt (2008 42 Betriebe). 2005 stellte der 1. Sektor 39% der Arbeitsplätze, der 3. Sektor gegen 46%, die meisten davon im Tourismus.

Quellen und Literatur

  • P. Anex et al., La vallée des Ormonts, 1994
  • D. Raymond, Les maisons rurales du canton de Vaud 2, 2002

Zitiervorschlag

Mary-Claude Busset-Henchoz: "Ormont-Dessous", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.11.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002285/2009-11-02/, konsultiert am 19.03.2024.