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Linescio

Politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Vallemaggia. Das Dorf Linescio, das bis 1858 Teil der Gemeinde Cevio war, liegt auf der linken Talseite am Eingang des Valle Rovana. 1437 Lignazio, 1602 Linezio. 1591 33 Haushalte; 1761 228 Einwohner; 1801 330; 1860 243; 1900 220; 1950 139; 2000 32; 2010 48; 2020 39.

Linescio: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Linescio: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Die 1640 geweihte Pfarrkirche S. Remigio wurde 1817-19 umgebaut. 1757 trennte sich die Pfarrei von der Propsteikirche Cevio. Die dichte Terrassenstruktur des Dorfes erlaubte die bestmögl. Nutzung des Bodens; auf den steilen Abhängen baute man Roggen, Hanf, Leinen und später Kartoffeln an. Infolge der Auswanderung im 19. Jh. und des Wegzugs in die städt. Zentren v.a. nach 1950 wurde ein Grossteil der Äcker, Wiesen und Weiden aufgegeben. 2000 war kein einziger Einwohner mehr im Primärsektor tätig. Auf der rechten Talseite wird Bergbau betrieben (Beola-Brüche). Am Anfang des 21. Jh. wurde ein Projekt erarbeitet, um die Terrassierungen durch erhaltende Massnahmen vor dem Verfall zu retten.

Quellen und Literatur

  • Vallemaggia, hg. von G. Martini, 1988, 90-92
  • A. Donati, I monti di L., 1989
  • A. Benelli, La condition des femmes paysannes tessinoises au XIXe siècle, Liz. Lausanne, 2003

Zitiervorschlag

Daniela Pauli Falconi: "Linescio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.06.2022, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002268/2022-06-30/, konsultiert am 29.03.2024.