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Gordevio

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Vallemaggia, 2008 mit Avegno zur Gemeinde Avegno Gordevio fusioniert. Das Dorf Gordevio besteht aus den zwei Teilen Villa und Brié, die der Wildbach Ri di Gèi früher klar trennte. 1200 de gordauio, 1335 de Gordavio. 1283 rund 30 Haushalte; 1591 230 Einwohner; 1709 650; 1801 244; 1850 373; 1900 278; 1950 266; 1980 559; 2000 798; 2007 832.

Gordevio: Situationskarte 2007 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Gordevio: Situationskarte 2007 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Die Pfarrkirche SS. Giacomo e Filippo, die im 13. Jh. erstmals erw. wird, wurde im 17. Jh. auf den Resten der früheren Kirche aus dem 14. Jh. erbaut. Sie enthält Malereien von Giovan Antonio Vanoni (19. Jh.) und wohl von Giuseppe Antonio Felice Orelli, der 1753 Fresken im angrenzenden Beinhaus (18. Jh.) schuf. Im Ortsteil Brié wurde 1666 die Kapelle S. Antonio Abate errichtet. Schon im 14. Jh. hatten G. und Avegno einen eigenen Kaplan; die beiden Dörfer lösten sich von der Mutterkirche in Maggia und trennten sich wahrscheinlich um 1645 voneinander. Den Dorfkern von G. prägen einige Bürgerhäuser aus dem 19. Jh. Die Auswanderung (zuerst vorwiegend nach Rom, in der 2. Hälfte des 19. Jh. nach Übersee) liess die Einwohnerzahl sinken. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jh. stieg sie aber wieder an (2000 war G. nach Maggia die bevölkerungsreichste Gemeinde des Bezirks), v.a. dank der Nähe zur Agglomeration Locarno, die alternative Arbeitsmöglichkeiten zum praktisch verschwundenen Primärsektor bot.

Quellen und Literatur

  • Il comune, 1978, 141-151

Zitiervorschlag

Daniela Pauli Falconi: "Gordevio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.09.2022, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002267/2022-09-16/, konsultiert am 19.03.2024.