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Osogna

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Riviera, 2017 mit Cresciano, Iragna und Lodrino zur Gemeinde Riviera fusioniert. Südlich von Biasca am linken Ufer des Tessin gelegen. 1210-1258 Usonia, deutsch früher Usonien. 1850 262 Einwohner; 1900 656; 1950 489; 2000 941; 2010 1038; 2016 1069.

Osogna: Situationskarte 2016 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.
Osogna: Situationskarte 2016 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.

Im Mittelalter stand Osogna unter der geistlichen und weltlichen Herrschaft des Mailänder Domkapitels. Während der Regierungszeit der Visconti im 14. Jahrhundert wurde Osogna mit Claro und Cresciano unter die Rechtssprechung eines Statthalters gestellt. Die Dorfrechte wurden 1400 bestätigt. 1573-1798 war Osogna Hauptort der gemeinen Herrschaft Riviera und Wohnsitz des Landvogts, anschliessend Hauptort des Bezirks Riviera. Die Pfarrkirche Santi Felino e Gratiniano ist bereits für das 13. Jahrhundert belegt und wurde 1979-1984 renoviert. Ferner befinden sich die Kirchen Santa Pietà aus dem 16. Jahrhundert und Santa Maria del Castello aus dem 18. Jahrhundert in Osogna. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird in Osogna Granit abgebaut. In den 1960er Jahren entstanden Fabriken und Lagerhallen, zudem siedelten sich kleinere Firmen an. 2005 bot der 2. Sektor über 61% der Arbeitsplätze in Osogna an. Mehr als zwei Drittel der Einwohner von Osogna pendelten zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach Biasca und Bellinzona.

Quellen und Literatur

  • MDT, Ser. 2
  • V. Gilardoni, Il Romanico, 1967, 471 f.
  • Osogna, hg. von T. Pellanda, S. Vassere, 2001

Zitiervorschlag

Giuseppe Chiesi: "Osogna", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.09.2021, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002253/2021-09-09/, konsultiert am 19.03.2024.