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Cresciano

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Riviera, 2017 mit Iragna, Lodrino und Osogna zur Gemeinde Riviera fusioniert. 1269 Crazano. 1567 213 Einwohner; 1801 145; 1850 282; 1900 595; 1950 499; 1970 606; 1980 468; 2000 587; 2010 637; 2016 723.

Cresciano: Situationskarte 2016 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.
Cresciano: Situationskarte 2016 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.

Beim Bau der Gotthardbahnlinie im 19. Jahrhundert wurden Spuren einer bronzezeitlichen Siedlung gefunden. Eine kaiserliche Urkunde von 978 erwähnt eine cortis Crissianicum im Besitz des Klosters San Pietro in Ciel d'Oro von Pavia. Wie die anderen Gemeinden der linken Talseite gehörte Cresciano zum Domkapitel von Mailand; im 14. Jahrhundert wurde der Ort gemeinsam mit Osogna und Claro unter die Rechtssprechung eines Vertreters der Visconti gestellt. Im 15. Jahrhundert gestanden die Mailänder Cresciano das Recht auf die Wahl eines Gemeindevorstehers zu. Auf der Grundlage des Dorfrechts war dieser für die zivilrechtlichen Belange zuständig. Die Pfarrkirche San Vincenzo ist im 13. Jahrhundert belegt. Eine bedeutende Rolle im wirtschaftlichen Leben Crescianos und seiner Nachbarorte spielen seit ca. 1880 die Granitsteinbrüche und die Anlagen zur Sand- und Kiesgewinnung am Fluss Tessin.

Quellen und Literatur

  • MTD, Ser. 2
  • V. Gilardoni, Il Romanico, 1967, 318 f.
  • Il Comune, 1978, 105-115
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Giuseppe Chiesi: "Cresciano", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.09.2021, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002250/2021-09-09/, konsultiert am 29.03.2024.