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RichardKissling

Richard Kissling in seinem Atelier in Zürich, 1892 (Staatsarchiv Uri, Altdorf, Bildarchiv Karl Iten).
Richard Kissling in seinem Atelier in Zürich, 1892 (Staatsarchiv Uri, Altdorf, Bildarchiv Karl Iten). […]

15.4.1848 Wolfwil, 19.7.1919 Zürich, katholisch, von Wolfwil. Sohn des Kilian, Landarbeiters und Bäckers, und der Theresia geborene Moll. 1875 Johanna Jenny Eich, aus Dresden, nach 14 Monaten geschieden. 1863-1866 Bildhauerlehre bei Bildhauer und Zeichenlehrer Joseph Pfluger in Solothurn. Ab 1870 Weiterbildung im Atelier des spätklassizistischen Bildhauers Lukas Ferdinand Schlöth in Rom, Kurse an der Accademia di San Luca, ab 1874 eigenes Atelier in Rom, 1883 Niederlassung in Zürich. In der noch in Rom für den Pariser Salon und die anschliessende Weltausstellung (1877 bzw. 1878) geschaffenen allegorischen Gipsfigur "Zeitgeist" – mit diesem Thema beschäftigte er sich mehrfach – und in dem ersten Entwurf für das Alfred-Escher-Denkmal (Einweihung 1889) brachte Richard Kissling Denkweisen und Werthaltungen der Gründerzeit zum Ausdruck, wie zum Beispiel Fortschrittsglauben und Unternehmergeist. Die meisten seiner historistischen Porträtbüsten und Statuen entstanden aus Aufträgen und Wettbewerben wie die Denkmäler des Wilhelm Tell in Altdorf UR (1892-1895), des Joachim von Watt (Vadian) in St. Gallen (1895-1904), des Benedikt Fontana in Chur (1900-1903) und des Freiheitshelden José Rizal in Manila (Philippinen, 1907-1912). Daneben widmete er sich bauplastischen Aufgaben wie den Karikaturen am Landesmuseum Zürich (1895) oder den Giebelfeldern der Bundeshauskuppel in Bern (1898) und schuf Grabmäler, unter anderem für Johann Jakob Bachofen in Basel (1889) sowie für Gottfried Keller (1901) und Rudolf Koller (1907) in Zürich. Richard Kissling verkehrte in der Dienstagsgesellschaft mit Arnold Böcklin, Gustav Gull und Alfred Friedrich Bluntschli. 1905 Dr. h.c. der Universität Zürich. Ehrenbürger der Stadt Zürich sowie 1918 von Altdorf und Uri.

Quellen und Literatur

  • Richard K., 1848-1919, Austellungskat. Uri, 1988
  • BLSK, 574 f.
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 15.4.1848 ✝︎ 19.7.1919

Zitiervorschlag

Erich Schenker: "Kissling, Richard", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.08.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022475/2007-08-13/, konsultiert am 29.03.2024.