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deMontmollin

Neuenburger Fam., ursprünglich aus M., dann von Neuenburg (Anfang 15. Jh.), Les Geneveys-sur-Coffrane (1620), Dombresson (1637), La Chaux-de-Fonds (1659), Provence (1664), Valangin (1675), Corcelles-Cormondrèche (1688), La Brévine (1814) und Auvernier (1924). Die Genealogie der im 14. Jh. erstmals bezeugten Fam. ist gut dokumentiert. Der 1347 belegte Vuillemin war der Urgrossvater von Mathilde, Gattin von Antoine Morel genannt Magnin. Sie war Bürgerin von Neuenburg und erreichte, dass ihre Kinder den Namen M. annehmen durften und damit in den Genuss des unveräusserl. Bürgerrechts von Neuenburg kamen. Die Mitglieder der Fam. waren zunächst Bauern, dann besetzten sie auch Ämter, so erstmals mit Claude (1530-73), der Maire von Rochefort, später von La Côte und Travers war. Sie wurden auch im Handel tätig, u.a. mit Indiennestoffen und Wein. Dank ihres Vermögens fand die Fam. Zugang zu wichtigen Neben- und Ehrenämtern, und sie wurde zu einer der politisch und wirtschaftlich einflussreichsten Fam., ja zu einer eigentl. Regierungsdynastie. Die M. sassen vom 17. Jh. an im Staatsrat und waren im 18. Jh. die dort am stärksten vertretene Familie. Zwischen 1707 und 1806 stellte sie zwölf Ratsherren, darunter Jean-Frédéric (->). Mitglieder der Fam. waren auch im Solddienst oder als Pfarrer tätig, bevor sie ab der 2. Hälfte des 19. Jh. v.a. freie Berufe ausübten. Seit dem 17. Jh. finden sich in der Fam. auch Weinbauern und Rebbergbesitzer in Auvernier, wo z.B. 1936 das Gut E. de Montmollin Fils gegründet wurde. Die M. verbanden sich mit anderen Fam. der Führungsschicht, u.a. mit den Chambrier, Coulon und Dupasquier. In den Adelsstand erhoben wurden sie 1657 mit Georges (->) und seinen vier Brüdern Jean (->), dem Pfarrer Guillaume, dem Einnehmer von Valangin Henri und Jonas, der Einnehmer von Colombier war. Neben einem älteren und einem jüngeren Ast weist die Fam. noch einen amerikan., von Louis (1683-1750) begründeten Ast mit zwei Zweigen in den Vereinigten Staaten auf. 1970 wurde eine Familienstiftung gegründet (Familienregister, Zusammenkünfte, Verbreitung von Schriften und Kauf von Gegenständen im Zusammenhang mit der Familiengeschichte).

Quellen und Literatur

  • AEN, Nachlässe
  • Schweiz. Geschlechterbuch 1, 322-325; 6, 420-432
  • C. und R. de Montmollin, Contribution à l'histoire de la famille de M., 1949
  • Généalogie de la famille M., 1968
  • R. Scheurer et al., Histoire du Conseil d'Etat neuchâtelois, 1987

Zitiervorschlag

Myriam Volorio Perriard: "Montmollin, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.04.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022385/2008-04-18/, konsultiert am 19.03.2024.