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Balthasar AntonDunker

Entwurf für das Titelblatt zu Christian von Mechels Kupferstichfolge nach Holbeins Totentanz. Rötel von Dunker, 1772 (Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett; Fotografie Martin Bühler).
Entwurf für das Titelblatt zu Christian von Mechels Kupferstichfolge nach Holbeins Totentanz. Rötel von Dunker, 1772 (Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett; Fotografie Martin Bühler).

15.1.1746 Saal (Pommern), 2.4.1807 Bern, prot., ab 1777 von Rolle. Sohn des Albrecht Andreas, luth. Pastors, und der Dorothea von Olthof. Johanna Franzisca Fahrni. Auf Anraten seines ersten Lehrers, des Landschaftsmalers Jacob Philipp Hackert, trat D. in die Académie des Beaux-Arts in Paris ein und studierte bei Joseph Marie Vien, später bei Noël Hallé. Häufig war er beim Kupferstecher Johann Georg Wille zu Besuch, wo er die Schweizer Sigmund Freudenberger, Adrian Zingg und Johann Weber kennen lernte. Der finanzielle Ruin seines Onkels Baron von Olthof zwang D. zum Verzicht auf eine akadem. Karriere. Er wandte sich der Landschaftsmalerei und der Radierung zu, womit er seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Er schuf Blätterfolgen mit Figurenzeichnungen und beteiligte sich 1771 an der Herausgabe von Radierungen nach der Gemäldesammlung des Hzg. de Choiseul. Nachdem er von Christian von Mechel einen Reproduktionsauftrag erhalten hatte, begab sich D. 1772 nach Basel. Da ihn diese Arbeit nicht befriedigte, liess er sich 1773 in Bern nieder, wo er bei Johann Ludwig Aberli und Sigmund Freudenberger Aufnahme fand. Wie diese lebte er von der Malerei von Ansichtsbildern und Porträts sowie v.a. von der Illustration wissenschaftl. und literar. Werke ("Werther" 1775, "Merkwürdige Prospekte aus den Schweizer-Gebürgen" 1776, "Heptaméron" 1781, in Zusammenarbeit mit Sigmund Freudenberger). Ende der 1780er Jahre verschlechterte sich seine Lage infolge der Wirtschaftskrise. Ausserdem hatte er zahlreiche Kinder, für die er aufkommen musste. D., der auch ein brillanter Satiriker war, schuf nun Karikaturen zu polit. Themen und verschiedenen zeitgenöss. Erscheinungen, z.B. zu Johann Kaspar Lavaters Physiognomik oder zu republikan. Ideen. Er starb völlig verarmt.

Quellen und Literatur

  • N. Raoul, Balthasar-Antoine D., 1924
  • Balthasar Anton D. 1746-1807, Ausstellungskat. Bern, 1990
  • BLSK, 283 f.
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 15.1.1746 ✝︎ 2.4.1807

Zitiervorschlag

Philippe Kaenel: "Dunker, Balthasar Anton", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.02.2006, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022010/2006-02-21/, konsultiert am 19.03.2024.