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John-EtienneChaponnière

David besiegt Goliath, 1834. Die Bronzestatue wurde 1854 an der Promenade des Bastions in Genf aufgestellt (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).
David besiegt Goliath, 1834. Die Bronzestatue wurde 1854 an der Promenade des Bastions in Genf aufgestellt (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).

11.7.1801 Genf, 19.6.1835 Mornex (Hochsavoyen), ref., von Genf. Sohn des Jean-Jérôme, Etuimachers, und der Andrienne Foulquier. Kollegium, Zeichenschule der Genfer Société des Arts, Schüler der Graveure Joseph Collart und Charles Wielandy. 1822 begab sich C. nach Paris, wo er an der Kunstakademie bei Petit und später bei seinem Landsmann James Pradier studierte. 1827-29 lebte er in Neapel, besuchte Florenz, wo er den Bildhauer Lorenzo Bartolini kennenlernte, und Rom. Aus Neapel sandte er sein erstes Meisterwerk nach Genf: Die "Jeune captive pleurant sur le tombeau de Byron" (1827), welche die Genfer Philhellenen für das Musée Rath erwarben, trug ihm die Ehrenmitgliedschaft in der Abteilung für bildende Kunst der Société des Arts ein. Nach Bern schickte er das allegor. Flachrelief "Fils de Tell", das die Société des Arts für die Büste von Marc-Auguste Pictet bestellt hatte und das 1829 zusammen mit der ebenfalls in Neapel entstandenen Gruppe "La chasse et la pêche" in Genf erfolgreich ausgestellt worden war. Nach einem kurzen Aufenthalt in seiner Heimat kehrte er nach Paris zurück. 1831 wurde die unter dem Titel "Daphnis et Chloé" ausgestellte Gruppe "La chasse et la pêche" wegen ihres ungekünstelten Ausdrucks gelobt. Im Salon von 1833 zeigte C. das in "Une captive de Missolonghi" umbenannte Werk "Jeune captive" sowie vier Porträt-Statuetten, welche die Pariser Kritik als neue Gattung begrüsste. Im selben Jahr bestellte Auguste Thiers bei ihm ein Flachrelief für den Triumphbogen, worauf "La prise d'Alexandrie par le général Kléber" entstand, dessen Modell im Salon von 1834 grossen Anklang fand. C. erhielt weitere öffentl. Aufträge, doch verschlechterte sich seine Gesundheit zusehends. Sein letztes Meisterwerk, "David, vainqueur de Goliath", mit dem er im Salon von 1835 einen Triumph feierte, wurde in Bronze gegossen und 1854 in der Promenade des Bastions in Genf aufgestellt. Wie die meisten grossen Genfer Künstler ist auch C. in Vergessenheit geraten. Das kleine Werk, das er in seinem kurzen Leben schuf, umfasst einige erstklassige Beispiele romant. Bildhauerkunst.

Quellen und Literatur

  • P. Chaponnière, John-Etienne C., [1850]
  • C. Lapaire, «La sculpture à Genève au XIXe s.», in Aspects de l'art à Genève au XIXe siècle, 1979, 106-108
  • L. Rhodes, «La statuette de "Femme assise" de John-Etienne C. est-elle un portrait de Madame Tiolier?», in Genava NF 39, 1991, 109-116
Weblinks
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Kurzinformationen
Variante(n)
Jean-Elie Chaponnière (Taufname)
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 11.7.1801 ✝︎ 19.6.1835

Zitiervorschlag

Danielle Buyssens: "Chaponnière, John-Etienne", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.07.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021998/2005-07-14/, konsultiert am 19.03.2024.