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Jacques-LaurentAgasse

Forge de Lausanne. Radierung von Nicolas Schencker, 1800, nach einem Gemälde des Künstlers (Musée historique de Lausanne).
Forge de Lausanne. Radierung von Nicolas Schencker, 1800, nach einem Gemälde des Künstlers (Musée historique de Lausanne). […]

24.4.1767 Genf, 27.12.1849 London, reformiert, von Genf. Sohn des Philippe, Kaufmanns, und der Catherine Audéoud. Ledig. Schüler von Jacques Cassin und Georges Vanière an der Zeichenschule im Calabri (Haus in Genf). 1786 setzte Jacques-Laurent Agasse seine Ausbildung im Atelier von Jacques Louis David in Paris fort und besuchte Anatomie- und Sezierkurse im Museum. Die Französische Revolution trieb ihn nach Genf zurück. Dort lernte er den reichen George Pitt, späteren Lord Rivers, kennen und begleitete ihn nach England, wo er die dortige Malerei entdeckte. Nach dem Bankrott seiner Familie kehrte Agasse nach Genf zurück und beschloss, fortan von seiner Kunst zu leben. Mit Firmin Massot und Wolfgang-Adam Töpffer zusammen malte er Landschaften, wie zum Beispiel "Le Marché aux chevaux à Gaillard" (um 1799). Mit Hilfe von Lord Rivers siedelte Agasse Ende 1800 nach London über und etablierte sich als Pferde- und Hundemaler. Er begann mit der Abfassung seines "Catalogue autographe", den er bis zu seinem Tod weiterführte. 1801-1845 stellte er regelmässig in der Royal Academy aus. Eine seiner berühmtesten Kompositionen heisst "Le haras de Lord Rivers à Stratfield Saye" (um 1806). Agasse fühlte sich auch von den wilden Tieren angezogen, die er in den Londoner Menagerien beobachtete und die er in Lebensgrösse abbildete. Ab 1810 wohnte er bei George Booth, dessen Kinder ihm für zahlreiche Genrebilder Modell sassen. Nach 1817 entstanden sehr feinfühlige Ansichten der Themse. 1821 erteilte ihm das königliche Ärztekollegium den Auftrag, die von Lord Morton aufgestellte Theorie der Rassenkreuzung zu illustrieren. Von da an widmete er einen Teil seiner Zeit dem Porträt. 1837 malte er die erste Fassung von "La Fontaine personnifiée" (eine aus dem Wasser steigende Frau); dieses Thema übte eine fast krankhafte Anziehungskraft auf ihn aus. Nach seinem Tod wurden die im Atelier verbliebenen Werke von Christie's verkauft, um die Kosten für sein Begräbnis zu decken.

Quellen und Literatur

  • MAHG, Handschriftenkat., Ms.
  • BLSK, 12 f. (mit Literaturverz.)
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 24.4.1767 ✝︎ 27.12.1849

Zitiervorschlag

Renée Loche: "Agasse, Jacques-Laurent", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.06.2002, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021971/2002-06-12/, konsultiert am 28.03.2024.