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Wolfgang-AdamTöpffer

20.5.1766 Genf, 10.8.1847 Genf, reformiert (lutherisch getauft), Natif, später Bürger von Genf. Sohn des Georg-Christoph, Schneidermeisters von Schweinfurt (Franken), der in Genf ein Schuhgeschäft führte, und der Marguerite Dubochet. Charlotte-Antoinette Counis, Tochter eines sächsischen Nadlers. Mit 14 Jahren absolvierte Wolfgang-Adam Töpffer eine Lehre als Radierer bei Jean-François Hess und Isaac-Jacob Lacroix in Genf sowie François Lardy und Carl Hackert in Lausanne. Anschliessend arbeitete er für den Genfer Buchhandel. 1786 bot ihm die Genfer Société des Arts, die in ihm den Nachfolger von Lacroix sah, ein Volontariat in Paris an. Während eines dreijährigen Praktikums beim Radierer Nicolas Delaunay knüpfte er Kontakte zur Akademie (Joseph Benoît Suvée) und zu den Pariser Künstlerkreisen. Er liess sich vom Architekten Jean-Thomas Thibaut in die Aquarellmalerei einführen und pflegte Umgang mit dem Maler Jean-Louis Demarne. Im Juni 1789 kehrte er nach Genf zurück. Nach der Revolution blieb er ohne Aufträge. 1792 stellte er einige Porträts (Aquarelle) aus und folgte Pierre-Louis De la Rive auf dessen Reisen als Landschaftsmaler. Er wandte sich der Ölmalerei zu und schuf Karikaturen (Aquarelle), die 1798 in Genf ausgestellt wurden. Im selben Jahr betrat er Neuland mit einer Sepiazeichnung, die er im Salon du Louvre ausstellte. Mit seiner Genremalerei war er insbesondere im Ausland erfolgreich. Bei Aufenthalten in Paris lernte er Carle Vernet und Dominique Vivant-Denon kennen. Die Mutter des Zaren und die ehemalige Kaiserin Joséphine kauften ihm Bilder ab. 1812 gewann er an der Exposition du Louvre eine Goldmedaille. Zu relativem Wohlstand gelangt, konnte er seinem Sohn Rodolphe (->) und seinen beiden Töchtern eine bürgerliche Erziehung bieten. Als einflussreiches Mitglied der Société des Arts nahm Töpffer am kulturellen Leben Genfs teil. In der Restauration erweiterte sich sein Kundenkreis. So lud ihn etwa ein englischer Mäzen zu einem Aufenthalt in England ein. Seine Aquarelle fanden in Frankreich und andernorts Anklang. Obwohl lange unterschätzt, zählt Töpffer zu den bedeutendsten schweizerischen Malern und Zeichnern und braucht den Vergleich mit den Besten seiner Zeit nicht zu scheuen.

Quellen und Literatur

  • L. Boissonnas, Wolfgang-Adam Töpffer (1766-1847), 1995
  • L. Boissonnas, Wolfgang-Adam Töpffer, 1766-1847: catalogue raisonné des peintures, 2011
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Variante(n)
Wolfgang-Adam Toepffer
Wolfgang-Adam Topfer
Lebensdaten ∗︎ 20.5.1766 ✝︎ 10.8.1847

Zitiervorschlag

Lucien Boissonnas: "Töpffer, Wolfgang-Adam", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.02.2014, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021967/2014-02-25/, konsultiert am 19.03.2024.