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Viscardi

Altes Geschlecht von San Vittore, das vom 16. bis 18. Jahrhundert eine Reihe von Baumeistern, Stuckateuren und Architekten hervorbrachte, die in Deutschland und Österreich Kirchen, Klöster, Paläste und Schlösser errichteten. Veit Viskart tritt um die Mitte des 16. Jahrhunderts als Maurer und Stadtwerkmeister in Mainz auf. Bartolomeo der Ältere wirkte in der Steiermark, Bartolomeo der Jüngere (->) und Giovanni Antonio (->) waren in Süddeutschland und Bayern tätig. Aus Vigezzo bei Domodossola stammte Giovanni Antonio, genannt Trontano, der nach Locarno zog, dort reformiert wurde und Caterina Muralto heiratete. Er flüchtete nach der Ausweisung der Protestanten 1555 nach Roveredo (GR) und wirkte dort als Lehrer; zusammen mit Giovanni Beccaria bemühte er sich 20 Jahre lang um die Ausbreitung der Reformation im Misox. Die Linie der Viscardi aus dem Ossolatal war unabhängig vom Geschlecht gleichen Namens in San Vittore, das heute noch besteht.

Quellen und Literatur

  • C. Camenisch, Graubünden in der dt. Dichtung, 1923, 12
  • A.M. Zendralli, «I Viscardi di San Vittore», in QGI 23, 1953, 26-37, 96-102
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Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Viscardi", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.08.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021952/2012-08-15/, konsultiert am 12.04.2024.