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vonSomvig

Familie des gehobenen Bürgerstands aus dem Misox, ab 1247 in Soazza, ab dem 16. Jahrhundert auch in Mesocco nachgewiesen. Der Name stammt vom Quartier summo vico (zuoberst im Dorf) in Soazza. Mitglieder der Familie amtierten als Notare und in bedeutenden politischen Funktionen des Tales und der Drei Bünde. Ein Teil der Soazzer Linie bekannte sich zur Reformation, darunter Giovanni Pietro, Arzt, 1556 Talkanzler, 1559 Abgesandter nach Zürich im Namen der reformierten Misoxer, 1560-1563 öffentlicher Notar, 1561-1563 commissari von Chiavenna und 1567-1569 vicari in Sondrio. Zu dieser Linie gehörte auch Giovanni Antonio (->). Giovanni Pietro und Giovanni Antonio förderten die reformierte Minderheit des Tales, verhalfen ihr zu einer eigenen Kirche in Andergia (Gemeinde Mesocco) und protegierten den Prediger Giovanni Beccaria und den Lehrer Giovanni Antonio Viscardi in Roveredo (GR). Aus der katholischen Linie von Soazza stammte unter anderem Giovanni (ca. 1568-ca. 1616), Doktor der Theologie und 1594-1605 Propst des Kapitels von San Vittore, einer der Kandidaten für den Churer Bischofsstuhl 1601. Aus derselben Linie kam der nach Innsbruck ausgewanderte Kaminfegermeister Rodolfo (1783-1864), dessen Nachkommen sich in Österreich und Bayern niederliessen. Ein Enkel des Notars Tommaso (1691-1724) von Soazza, Tommaso Maria (1724-1793), betätigte sich als Thurn-und-Taxischer Hofbankier in Regensburg.

Quellen und Literatur

  • StAGR, Landesakten und Urk.-Slg.
  • C. Santi, «La famiglia Sonvico di Soazza e di Mesocco», in Bollettino genealogico della Svizzera italiana 9, Nr. 9, 2005, 64-85
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Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Somvig, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.12.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021942/2012-12-20/, konsultiert am 28.03.2024.