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Lugaggia

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, seit 2008 mit Bidogno und Corticiasca Teil der Gemeinde Capriasca. Im Val Capriasca gelegen, umfasste Lugaggia neben dem gleichnamigen Dorf auch die Fraktion Sureggio, die bis ins 18. Jahrhundert ein selbstständiges Gemeinwesen war, sowie Alpgebiete (Exklaven) am Monte Bar. 1217 Lugaza. 1574 197 Einwohner; 1602 234 (Sureggio 43 Einwohner); 1638 210 (Sureggio 31); 1779 362 (inkl. Sureggio); 1850 388; 1900 332; 1950 299; 1990 466; 2000 697; 2007 887.

Lugaggia: Situationskarte 2007 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Lugaggia: Situationskarte 2007 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Um 1500 fiel das Dorf im Zuge der heftigen Kämpfe zwischen Guelfen und Ghibellinen mehrfach Brandstiftungen und Plünderungen zum Opfer. 1583 trennte sich L. von der alten Nutzungsgenossenschaft der Capriasca. Im 16. und 17. Jh. bildeten Bauwirtschaft, Viehzucht und Ackerbau die wirtschaftl. Grundlagen der Gemeinde, die daneben von einer starken Auswanderung betroffen war. Kirchlich gehört L. zu Tesserete. Die Kapelle S. Carlo ist seit dem 17. Jh. belegt. Die auf einem karoling. Vorgängerbau errichtete rom. Kirche SS. Pietro e Paolo in Sureggio enthält bedeutende Fresken aus dem 12. Jh. Der beeindruckende Glockenturm stammt aus dem 11. Jh. und wurde 1930 restauriert. Die Kirche S. Bartolomeo wurde wegen der Verbreiterung der Kantonsstrasse 1951 abgerissen.

Quellen und Literatur

  • P. Donati et al., Lugaggia: chiesa di San Pietro a Sureggio, 1978
  • Valli di Lugano, hg. von F. Zappa, 1990
  • Lugano dopo il 1798, Ausstellungskat. Lugano, 1999

Zitiervorschlag

Giuseppe Negro: "Lugaggia", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.12.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002176/2023-12-08/, konsultiert am 29.03.2024.