de fr it

CölestinGugger von Staudach

Porträt des Cölestin Gugger von Staudach in der Stiftsbibliothek St. Gallen. Öl auf Leinwand von Joseph Wannenmacher, 1767 (Stiftsbibliothek St. Gallen).
Porträt des Cölestin Gugger von Staudach in der Stiftsbibliothek St. Gallen. Öl auf Leinwand von Joseph Wannenmacher, 1767 (Stiftsbibliothek St. Gallen). […]

28.6.1701 Feldkirch, 24.2.1767 St. Gallen, kath., von Feldkirch. Sohn des Michael Anton, Stadtrats, und der Anna Maria Öxlin. G. studierte am Jesuitengymnasium in Feldkirch und ab 1719 an der Benediktinerabtei St. Gallen. 1721 legte er hier die Profess ab, 1725 empfing er die Priesterweihe, dann wirkte er als Prof. für Theologie. 1729-30 weilte G. zur Erledigung von Rechtsgeschäften und zum Stud. der Rechte in Rom (1730 Dr. iur. utr.). Ab 1731 war er wiederum als Prof. für Theologie tätig, 1733-40 als Prof. für Kirchenrecht. 1740 erfolgte seine Wahl zum Fürstabt von St. Gallen. Während seiner Regierungszeit besuchten Gelehrte wie Kardinal Angelo Maria Quirini (1747), Augustin Calmet (1748), Martin Gerbert (1760) und Kardinal Giuseppe Garampi (1762) die Abtei. Diese erlebte eine Zeit des religiösen, aber auch politischen und kulturellen Aufschwungs. Nach jahrzehntelangen Konflikten gelang G. 1748 der Abschluss eines zweiten Konkordats mit dem Bf. von Konstanz, welches jenes um 1613 bestätigte und der Fürstabtei weitgehende bischöfl. Vollmachten zugestand. In einem Nebenvertrag trat St. Gallen die Herrschaft Stahringen und weitere Besitzungen an Konstanz ab, das im Gegenzug auf die ihm verbliebenen Rechte im Rorschacher- und Landshofmeisteramt verzichtete. 1759 beendete G. nach Verhandlungen mit Zürich und Bern den Toggenburger Mannschaftsrechtsstreit; der Frauenfelder Vertrag bestätigte das Mannschaftsrecht der Abtei. Als Bauherr liess G. 1746-49 durch Johann Caspar Bagnato das Rorschacher Kornhaus errichten. 1756 begann er mit dem Neubau der barocken Stiftskirche unter der Leitung von Peter Thumb und 1758-67 liess er vom selben Baumeister die Stiftsbibliothek errichten. Trotz dieser Bautätigkeit hinterliess G. als ausgezeichneter Finanzverwalter eine volle Kasse. Er zählt zu den herausragendsten Äbten von St. Gallen.

Quellen und Literatur

  • HS III/1, 1342-1345
  • J. Duft, «Fürstabt Cölestin Gugger von Staudach, der Bauherr», in Die Abtei St. Gallen 3, 1994, 130-142
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF

Zitiervorschlag

Werner Vogler: "Gugger von Staudach, Cölestin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.03.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021741/2007-03-06/, konsultiert am 29.03.2024.