de fr it

Gentilino

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, 2004 mit Agra und Montagnola zur Gemeinde Collina d'Oro fusioniert. Das auf der nördlichen Seite der Collina d'Oro gelegene Gentilino umfasste auch die Fraktion Viglio. 1210 Gentarino. 1591 470 Einwohner (mit Montagnola); 1850 333; 1900 427; 1950 558; 2000 1328; 2003 1396.

Gentilino: Situationskarte 2003 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Gentilino: Situationskarte 2003 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Im FrühMA gehörte G. zum königl. Hof von Agnuzzo, der 818 von Kaiser Ludwig dem Frommen dem Klerus von Como geschenkt und im Verlauf des 11. Jh. Besitz des Klosters S. Abbondio in Como wurde. Die Vereinigung der Klostergüter führte 1335 vermutlich zum Concilium Sancti Abundii, das neben G. und Viglio auch Montagnola und die dazugehörenden Fraktionen umfasste. Als G. zu Beginn des 18. Jh. die klösterl. Rechte erwerben wollte, löste dies einen lange andauernden Streit aus, in den auch die eidg. Orte verwickelt waren. Wahrscheinlich geht die Kirche S. Abbondio – Zentrum des gleichnamigen Concilium, das sich zur Unterpfarrei entwickelte – auf das 11. Jh. zurück, auch wenn die erste schriftl. Erwähnung aus dem Jahre 1140 stammt. Ihr heutiges Aussehen beruht auf einer Vergrösserung im 17. Jh. In den vergangenen Jahrhunderten lebte die Bevölkerung v.a. von der Landwirtschaft, es gab aber auch eine starke Abwanderung von Bauleuten (Maestranze). Als Nachbarort von Lugano verzeichnet G. einen ausgedehnten Wohnungsbau.

Quellen und Literatur

  • M. Agliati, A.M. Redaelli, Storia e storie della Collina d'Oro, 2 Bde., 1977-1978
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Bernardino Croci Maspoli: "Gentilino", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.03.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002170/2023-03-14/, konsultiert am 28.03.2024.