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Curio

Politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, im mittleren Malcantone am Südhang des Gheggio gelegen. Der entlang zweier Strassen gebaute alte Dorfkern weist ein bemerkenswertes Ortsbild auf. Zur Gemeinde gehört die ihr 1850 endgültig zugeteilte Exklave Bombinasco. 1196 Coira, 1298 Cuyri. 1591 500 Einwohner (zusammen mit Novaggio); 1801 245; 1900 340; 1950 275; 2000 521; 2010 501; 2020 578.

Curio: Situationskarte 2022 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Curio: Situationskarte 2022 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Im MA bildete C. zusammen mit Novaggio, Banco und Bedigliora eine Kastlanei. Die jetzige Pfarrkirche wurde 1609 gebaut, aber bereits 1352 wurde eine dem hl. Petrus geweihte Kirche erwähnt. Zahlreiche Bewohner sind durch Tätigkeiten, die sie in der Fremde ausübten, berühmt geworden. Erwähnt seien die Fam. Avanzini (Notare, Ärzte, Bauleute) und Visconti (Architekten und Ingenieure), welche vom Ende des 18. Jh. und während des ganzen 19. Jh. im Piemont und v.a. in Russland tätig waren. Diese Fam. brachten eine philanthrop. Gesinnung nach C., die im 19. und zu Beginn des 20. Jh. zu einer ganzen Reihe von gemeinnützigen Gründungen führte, deren wichtigste die erste kant. Zeichenschule war (1850). Im alten Gebäude dieser Schule findet sich heute das 1985 gegr. Museum des Malcantone. Ein Grossteil der Bevölkerung arbeitet in Lugano oder im unteren Malcantone.

Quellen und Literatur

  • E. Medici, Curio, 1961
  • E.W. Alther, E. Medici, Curio e Bombinasco dagli albori, 1993
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Bernardino Croci Maspoli: "Curio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.02.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002166/2023-02-17/, konsultiert am 29.03.2024.