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Camignolo

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, 2010 mit Bironico, Medeglia, Rivera und Sigirino zur Gemeinde Monteceneri fusioniert. Camignolo, dessen gleichnamiges Dorf am Ausgang des Val d'Isone bei der Brücke über den Vedeggio liegt, erstreckte sich über die linke Talseite bis hinauf nach Gola di Lago und umfasste auch die Alp Santa Maria di Lago. 1296 Camigiollo. 1692 260 Einwohner; 1801 160; 1850 258; 1900 238; 1950 319; 2000 596; 2009 733.

Camignolo: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Camignolo: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Im MA erscheint C. als Teil der Pfarrei Bironico und der Talgemeinde des Valle Carvina; die Domkirche von Como besass Güter in C. 1348 ist eine Burg S. Ambrogio erwähnt, die vermutlich schon zu Beginn der eidg. Herrschaft anfangs des 16. Jh. zerfallen war. Ab 1670 Vizepfarrei, wurde C. 1809 zur Pfarrei erhoben. Die im 15. Jh. erwähnte Pfarrkirche S. Pietro e Paolo erhielt ihr heutiges Aussehen durch um 1670 angebrachte Veränderungen. Die aus dem 10. Jh. stammende Kapelle S. Ambrogio (1348 erw.) ist reich an Fresken aus der Spätromanik und aus dem 15. Jh. (restauriert 1976-79). Die Einwohner sind immer noch vorwiegend in der Landwirtschaft beschäftigt (starke Auswanderung vor der Industrialisierung). Erst in den letzten Jahrzehnten des 20. Jh. fand eine bescheidene Entwicklung in Baugewerbe, Industrie und Handwerk statt. C. ist Sitz einer Sekundarschule.

Quellen und Literatur

  • G. Chiesi, F. Zappa, Terre della Carvina, 1991
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GND

Zitiervorschlag

Bernardino Croci Maspoli: "Camignolo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.12.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002152/2023-12-08/, konsultiert am 17.04.2024.